Zwei Jahre ist es her, da haben sie uns mit ”Sweet Disposition“ einen Ohrwurm erster Kajüte in den Kopf gesetzt, frischten mit diesem Song die Werbelandschaft auf und beehrten uns auch zuletzt mit einer Tour. Mit ihrem zweiten, selbstbetitelten Album im Gepäck haben The Temper Trap nun wieder deutsche Bühnen betreten – zumindest eine Berliner und eine Kölner Bühne – um ihre neuen Stücke und die Hits der ersten Albums CONDITIONS zum Besten zu geben.
Alleine waren sie natürlich auch nicht unterwegs und haben aus Melbourne Chet Faker als Support mitgebracht, der mit seiner zarten und zugleich so starken Stimme seinen Künstlernamen sicherlich an Jazz-trompeter und- Sänger Chet Baker angelehnt hat. Dass er hiermit nicht zu hoch gegriffen hat, kann wohl jeder bestätigen, der den bärtigen Australier bereits hören durfte. Und wer ihn noch nicht gehört hat, wird das aber sicherlich bald tun, verspricht Chet doch mit seiner Single „I’m Into You“ und nicht zuletzt mit dem Blackstreet Cover “No Diggity“, noch einige Male öfter von sich hören zu lassen.
Um 21:30 ertönt dann das Nachrichtensprecher-Sample von “London’s Burning“ und The Temper Trap betreten laut umjubelt die Bühne; Sänger Dougy – stilgerecht zuletzt – schreitet ans Mikro und lässt seine starke Falset-Stimme ertönen, die sich mit den tiefen und dichten Klängen zu einem Ganzen zusammenfügt und so einen grandiosen Start ins Set abgibt. Oft mit seinen Armen hinter dem Rücken verschränkt, mutet Dougy beinahe wie ein Chorknabe an, doch was der Australier mit Indonesischen Wurzeln mit seinem enormen Stimmumfang vorzuweisen hat, vermittelt ein ganz anderes Bild. Gerade bei “Need Your Love“ oder dem Hit des Debütalbums “Fader“ ist seine Präsenz unfassbar intensiv und er selbst so sehr in die Songs vertieft, dass er seine Texte dem Publikum geradezu entgegenschmettert. Die unverkennbare Klangfarbe seiner Stimme erfüllt das Kölner E-Werk vollends und beim wundervollen “Trembling Hands“ im ¾-Takt lässt sich gar der Tonmann an der Bühnenseite, eine Akustikgitarre in die Luft hebend, mitreißen. Diese Gitarre findet dann im nächsten Stück “The Sea Is Calling“ ihre Verwendung, die in ihrer Balladeskheit als Cool-Down-Intermezzo dient, jedoch nicht weniger kraftvoll daherkommt. Nach einer knappen Stunde Spielzeit endet das reguläre Set mit dem “Drum Song“, das in einem Blitzlichtgewitter auf der Bühne und einem Solo auf einer nassen Trommel, das so auch zu einem visuellen Highlight der Show wird.
Nach einigen Zugabe-Rufen lässt sich die Band wieder auf der Bühne blicken und gibt mit “Soldier On“ und “I’m Gonna Wait“ ein Encore, das erst seicht beginnt. Mit ihrem bisher größten Erfolg “Sweet Dispostion“ bieten The Temper Trap einen fulminanten Abschluss zu diesem großartigen Konzert und entlassen das Publikum nach insgesamt 80 Minuten rundum zufrieden in die drückende Kölner Nacht.
Setlist:
London’s Burning
Need Your Love
Down River
Love Lost
Miracle
Rabbit Hole
Fader
This Isn’t Happiness
Trembling Hands
The Sea Is Calling
Science Of Fear
Resurrection
Drum Song
Soldier On
I’m Gonna Wait
Sweet Disposition
Bilder vom Konzert; Fotografin: Julia Laacks
Chet Faker (Support)
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The Temper Trap
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