„Gut Ding will Weile haben“ müssen sich die Verantwortlichen von Hot Chip wohl gedacht haben. Nur so scheint es sich erklären zu lassen, dass vor dem Release ihres neuen Albums IN OUR HEADS erst noch zwei durchaus nicht unattraktive Sideprojects in Form von New Build und The 2 Bears vorgeschoben werden mussten.
Jetzt aber sind die fünf Mannen um Joe Goddard und Alexis Taylor zurück, gemeinsam und in alter Stärke. Zwei Jahre nach dem hervorragenden ONE LIFE STAND packen sie ihre Synthesizer, Elektrobeats, Effektgeräte und die funky Gitarre erneut aus. Natürlich alles im schnuckeligen 80s-Style, mit schön drückenden Beats, knackigen Drumsets aus dem Drumcomputer und groovenden Bassläufen. Irgendwie alles also wie gewohnt auf dem fünften Album der Kapelle aus London – die „Over And Over“ / „Ready For The Floor“ / „One Life Stand“-Fraktion wird mit dem Opener „Motion Sickness“ und dem darauf folgenden „How Do You Do“ bereits bestens bedient. Allerdings fällt der Wechsel zwischen Tanzflächenstampfern und ruhigeren Synthie-Popsongs mit der Falsettstimme Goddards im Albumverlauf mitunter zu hart aus und erzeugt so immer wieder Längen im Gesamtablauf. Längen, die zwar die grundsätzliche Qualität der Songs selten in Frage stellen, doch aber dafür sorgen, dass immer wieder ein leichtes Gefühl der Langeweile aufkommt. Dennoch: solides Album mit ein paar richtig guten Songs, die auf die Tanzfläche treiben. Fetzt.
Ohr d’oeuvre: Motion Sickness / How Do You Do / Don’t Deny Your Heart / Night And Day
VÖ: 08.06.2012; Domino / Rough Trade
Tracklist:
1. Motion Sickness
2. How Do You Do
3. Don’t Deny Your Heart
4. Look At Where We Are
5. These Chains
6. Night And Day
7. Flutes
8. Now There Is Nothing
9. Ends Of The Earth
10. Let Me Be Him
11. Always Been Your Love
Gesamteindruck: 7,5/10
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