Zwei Tage Hitze lassen auch den härtesten Festivalbesucher nicht kalt und so findet sich der Großteil dann doch erst am späten Nachmittag vor der MAIN STAGE ein. Ihre Kräfte haben sie aber nicht für’s Headbangen, ausgiebiges Tanzen und ausgelassene Feierei gespart – zumindest vorerst nicht. Denn die Band, die um kurz vor halb sechs die Bühne betritt ist eher nicht so die Partyband – was natürlich nicht heißt, dass sie nicht gut ist. Kettcar bestehen seit mehr als 10 Jahren und liefern eine Bühnenshow ohne viel Brimbamborium ab. Dafür mit solidem Indie-Pop und aussagekräftigen Texten zum Mitsingen. Vor allem die Songs „Balkon Gegenüber“, das mitreißende „Money Left To Burn“ oder die neue Single „Im Club“ (die übrigens praktischerweise gleich alle drei hintereinander gespielt werden), kommen großartig beim Area-4-Publikum an, machen Lust auf mehr und lassen das 50-minütige Set doch ein bisschen zu kurz erscheinen.
Kettcar
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Eine ganz andere Nummer bieten kurz drauf Me First & The Gimme Gimmes, die ausnahmslos Pop–Klassiker als Punk-Rock-Cover zum Besten geben. Ist die Band weniger bekannt, klingen deren Mitglieder umso vertrauter, spielen hier doch unter anderem Foo Fighters‘ Chris Shifflet die Gitarre oder NOFX Bassist Fat Mike den Viersaiter. Natürlich ist der Bekanntheitsgrad eines jeden Songs schon fast eine Erfolgsgarantie, doch auch die Outfits der Supergroup wissen zu überzeugen. In weißen Anzügen und dem gleichen, roten Hawaiihemd trotzen sie der Hitze und stecken den ein oder anderen zu guter Laune und Rock’n’Roll Moves an.
Me First & The Gimme Gimmes
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Zurück in deutschsprachiger Hand fällt der Vorhang auf der MAIN STAGE und gibt den Blick auf die Sportfreunde Stiller frei, die gleich beim ersten Song „Wunderbaren Jahren“ wortstark vom Publikum unterstützt werden und auch während dem Rest des Sets so gut wie nie alleine singen müssen. Getragen von den bekannten Songs wie „Siehst Du Das Genauso“ oder „Ein Kompliment“ (jawoll, mit dem bezaubernden Hintergrundchor in einer Ecke der Bühne) erreicht der Auftritt der Sportis bei „Ich Roque“ seinen ersten Höhepunkt, als sich ein riesiger Aufblas-Gorilla neben der Bühne aufbaut, der die bereits schon brodelnde Stimmung direkt um noch einen Deut steigert. Als standesgemäßes Finale wird das dann nur noch von zwei riesigen Konfetti-Kanonen getoppt, die das Gelände vor der Bühne in ein weiß-gold flimmernde Traumwelt verwandelt.
Sportfreunde Stiller
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Slime
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Nach einer kurzen Exkursion ins Zelt, zu den Deutsch-Punkern von Slime und ihren ebenso provozierenden wie – sein wir mal ehrlich – lauten Texten gilt es dann, den Headlinern des Abends, aber wahrscheinlich auch des gesamten Festivals einen Besuch abzustatten. Die Beatsteaks (aus Berlin) drehen mit „As I Please“ direkt von 0 auf 100 auf und nach zwei kurzen Intermezzi (sehr zum Leidwesen der Fotografen, die nach dem dritten Song den Fotograben verlassen müssen) und bieten dem Area 4 Festival, das sich nun geschlossen vor der MAIN STAGE versammelt hat, ein abwechslungsreiches Set aus ihren größten Hits wie „Jane Became Insane“, „Automatic“ oder „Hello Joe“, wie auch Coverversionen von „Twist And Shout“ (The Top Notes) oder „New England“ (Billy Bragg), bei dem Gitarrist und Keyboarder Peter Baumann zwar mit den Strophen und Text durcheinander kam, was jedoch nur zu einer ausgelassenereren Stimmung beitrug. Nach propperen 90 Minuten verabschieden sich die Taktschnitzel mit „Let Me In“, ohne sich jedoch nach den lautstarken Rufen nach einer Zugabe lumpen zu lassen und ein weiteres Cover zum Besten geben. Mit „Sabotage“ von den Beastie Boys darf noch einmal so richtig gerockt und das Area 4 Festival gebührend in seinen Abschluss getanzt werden. Glühend und glücklich machen sich die Besucher auf die nicht fern gelegenen Zelte, oder auf den mitunter weiten Heimweg.
Beatsteaks
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Eindrücke vom Area 4 Festival
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…und so waren der Freitag und der Samstag beim Area 4 Festival 2012…
Reicht euch immer noch nicht? Dann schaut doch in der Nacht vom 09 auf den 10.09. auf WDR die Mitschnitte des Rockpalast an!