Mit NO MYTHOLOGIES TO FOLLOW bringt die Dänin MØ das Scandipopalbum zum nachmittäglichen Workout.
Hinter MØ verbirgt sich die dänische Künstlerin Karen Marie Ørsted, die bereits durch die Vorabsingles „Pilgrim“ und „Maiden“ für einige Furore sorgte und im letzten Jahr durch Kooperation mit beispielsweise Avicii von sich reden machte. Jetzt legt sie das Album NO MYTHOLOGIES TO FOLLOW nach, das im Austausch mit dem dänischen Produzenten Ronni Vindahl von No Wav entstanden ist. Herausgekommen ist ein größtenteils melancholisches, zurückgelehntes Synthiepopalbum, welches den Popappeal von Robyn mit der Individualität einer Santigold oder Lykke Li kombiniert.
Künstliche Drumbeats und Synthieflächen werden ergänzt mit 80er-Sounds und Dubstepanleihen sowie durchbrochen von Soul- und Sixtieselementen. So bleiben die programmierten Gitarrenläufe in „Maiden“ und „Don´t wann dance“ – welches sich zu einem Sixties-Uptempo-Stück entwickelt – sowie die Synthiebläser in „Pilgrim“ sofort in den Ohren des Hörers hängen. Prägend für das Album bleibt jedoch die Stimme von Ørsted, der innerhalb der Produktion ein breiter Raum gelassen wurde und die zwischen Santigold, Kate Bush und Lana del Rey („Dust is gone“) pendelt. Dabei schafft sie es in jedem Song eine soulig-warme Stimmung zu erzeugen, von der man sich allerdings nicht über die darunter liegende Energie hinwegtäuschen lassen darf.
Es handelt sich sicherlich um ein kommerzielles Popalbum, das aber mit jedem Hören eine neue Schicht entfaltet und NO MYTHOLOGIES TO FOLLOW nicht nur zum Kurzhörvergnügen werden lässt.
Ohr D´Oeuvre: Pilgrim, Don´t wanna dance, Walk this way
VÖ: 7.3.2014; Sony Music
Tracklist:
01. Fire Rides
02. Maiden
03. Never wanna know
04. Red in the grey
05. Pilgrim
06. Don´t wanna dance
07. Dust is gone
08. Xxx 88
09. Walk this way
10. Slow love
11. Glass
Gesamteindruck: 8/10
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