 Boysetsfire – The Misery IndexTHE MISERY INDEX war das letzte Album der Hardcorekombo, bevor sie sich 2006 in eine Pause begaben, die sie erst mit ihrem gelungenen 2013er Album WHILE A NATION SLEEPS so richtig beendeten. Für Fans gibt es jetzt das Reissue – limitiert und ausschließlich auf blauem und rotem Vinyl. Zu erwarten, dass Boysetsfire auf einmal anders klingen, als man von ihnen gewöhnt ist, wäre irgendwie zu viel des Guten. Auch hier bringen sie ihre Mischung aus melodiösem Emo-/Alternativerock und HC-/Screamo, die oft zu zünden vermag, aber längst nicht immer. Dennoch: eines der besseren Alben der Band – und einzelne schwächere Songs ändern daran auch wenig. – Gesamtwertung 7,5/10, VÖ: 14.03.2014 |
 Grace.Will.Fall – No RushGitarrenmusik und Hardcore aus Schweden sind oft gut. NO RUSH, das aktuelle Album von GRACE. WILL. FALL stützt diese Behauptung. In elf gleichermaßen dreckigen wie eingängigen Songs scheren sich die Jungs aus Jönköping keine Sekunde um starre Genre-Schablonen. Stilistisch bewegt sich das Album irgendwo zwischen Mathcore, Screamo und klassischem Hardcore. Fast über die komplette Spielzeit zünden GRACE.WILL.FALL ein Feuerwerk großartiger Ideen, Melodien und Riffs – das alles wird äußerst versiert und authentisch vorgetragen. Gute Platte! (Text: Daniel Berbig) – Gesamtwertung: 8/10; VÖ: 28.03.2014 |
 FJØRT – D’AccordNachdem Escapado vor einigen Jahren das Handtuch warfen, wollte es keiner der Nachfolgebands gelingen, in die großen Fußstapfen des norddeutschen Post-HC-Flaggschiffs zu treten. Während sich bei Frau Potz die Geister an der Stimme von „Schreier“ Felix schieden, fehlte es Grand Griffon ein wenig an der Virtuosität, die Escapado auszeichnete. Mit D’ACCORD von FJØRT aus Aachen schafft es nun eine Band, das mit Abstand gelungenste Post-HC-Album seit Jahren zu veröffentlichen. Es wird geschrien, gesungen, geknüppelt und es werden virtuose Postrock-Klangteppiche geknüpft. Das Ganze wirkt unglaublich frisch und niemals drüber. Exemplarisch sei hier der Song „Valhalla“ genannt, der ebenso wie das Album weit oben in einigen Endjahreshitlisten zu finden sein wird. – Gesamtwertung: 9/10; VÖ: 21.03.2014 (Text: Alexander Theyssen) |
 Seahaven – Reverie Lagoon: Music For Escapism OnlyGehört man zu denen, die Platten gerne nach Jahreszeiten kategorisieren, dann würde Seahavens neues Werk REVERIE LAGOON: MUSIC FOR ESCAPISM ONLY irgendwo im Herbst zu finden sein. Würde man mutmaßen, um wen es sich bei Seahaven handelt, so würde ein Großteil der Hörer behaupten, es handele sich um eine Band, deren Mitglieder die 30 längst überschritten haben. Würde man die Band geographisch kategorisieren, wäre der mittlere Westen der USA die erste Wahl. ALLES FALSCH. Fakt ist, dass die blutjunge kalifornische Band Seahaven mit REVERIE LAGOON: MUSIC FOR ESCAPISM ONLY im Frühjahr eines der besten „Post Midwest Emo“-Alben seit Jahren herausbringt. Unbedingt anhören und anschauen – beispielsweise auf ihrer aktuellen Deutschlandtour. (Text: Alexander Theyssen) – Gesamtwertung: 8/10; VÖ: 28.03.2014 |
 Howler – World Of JoyEtwas Garage, etwas Punk, etwas Britrock – fertig ist das Rezept von Howler aus dem US-Bundesstaat Minnesota. Richtig gehört, britisch ist das Quartett um Sänger Jordan Gatesmith keineswegs, zählt aber nicht nur The Smiths zu ihren Vorbildern, sondern konnte die bislang größten Erfolge seit ihrem 2012er Debüt eben in besagtem UK feiern. WORLD OF JOY bringt auf nicht ganz 30 Minuten jede Menge LoFi-Rock, der nicht unbedingt neu ist, aber immer wieder Spaß macht. – Gesamtwertung: 7,5/10; VÖ: 21.03.2014 |
 Colourmusic – May You Marry RichÜber ihre gemeinsame Liebe zu – Achtung! – Aphex Twin fanden Nick Turner und Ryan Hendrix dereinst in ihrer Studentenzeit zueinander, bevor sie 2005 Colourmusic gründeten. MAY YOU MARRY RICH, das dritte Album des mittlerweile vierköpfigen Kollektivs, ist in seiner Experimentalität zwischen Noiserock, Shoegaze, Dreampop und effektaffinem Psychedelica oft schwer greifbar. Aber umso herausragender wird es dann, wenn sie wie auf „Dreamgirl ’82“, „Rendezvous with Destiny“ oder „Snake Mouth“ mächtige Sound- und Gitarrenwände aufbauen oder Platz für schon fast ohrwurmhafte Melodien lassen („Overture“, „Horse Race“). – Gesamtwertung: 7/10; VÖ: 28.03.2014 |
 Valley Of The Sun – Electric Talons Of The ThunderhawkTalentierte Stoner-Bands findet man aktuell an fast jeder Ecke, und auch Valley Of The Sun aus dem US-Staat Ohio machen hier keine Ausnahme. ELECTRIC TALONS OF THE THUNDERHAWK ist Hard Rock in seiner schönsten Form: Dreckig, laut, voller groovender Gitarrenriffs und Tempowechsel, perfekt untermalt durch den Schreigesang von Sänger Ryan Ferrier, der in Ausdruckskraft und Stimmfarbe durchaus an Chris Cornell in seinen besten Zeiten erinnert. Hervorragend gemachtes Handwerk, gerne mehr davon. – Gesamtwertung: 8/10; VÖ: 28.03.2014 |
 J. Roddy Walston & The Business – Essential TremorsDer Name lässt es schon fast vermuten: J. Roddy Walston & The Business, eine Kombo aus Cleveland, spielen Rock, der sich irgendwo zwischen Blues, Rock&Roll und typisch amerikanischem Countryrock aufhält. Und das machen die Mannen um Bandgründer J. Roddy Walston richtig gut. ESSENTIAL TREMORS, das mittlerweile dritte Album der Band, steckt voller Energie, knackiger Grooves und eingängiger Melodien, selbst oder gerade wenn das Tempo auch mal etwas heruntergedreht wird. Und dann kommt sogar so etwas wie ein Feeling von Truckern und staubigen Highways auf. – Gesamtwertung: 7,5/10; VÖ: 07.03.2014 |
 The Daredevil Moonband – AtlantisIm Prinzip hat das Quintett aus Süddeutschland mit ATLANTIS alles richtig gemacht: Schöner Folk-Pop mit offensichtlichem Americana-Einschlag, mehrstimmiger Gesang und Reminiszenzen an anerkannte Szenegrößen wie Calexico, Mumford & Sons und Of Monsters And Men. Zu meckern gibt es hier nichts, alle Musiker beherrschen ihr Handwerk mehr als offensichtlich und erzeugen im Zusammenspiel ein richtig gutes Folk-Album. – Gesamtwertung: 8/10; VÖ: 21.03.2014 |
 Mac DeMarco – Salad DaysZugegeben: Ein Stimmwunder dürfte Mac DeMarco in diesem Leben nicht mehr werden. Aus instrumenteller Sicht vermittelt SALAD DAYS mit seinem schon fast unverschämt entspannt-groovendem Retro-Pop mal Südseefeeling oder erinnert im Entfernten ganz leicht an die späten Beatles. Während die wunderbar rollenden Grooves und das transportierte Vintage-Feeling eindeutig die Stärken des zweiten Albums des Kanadiers sind, verdient der Gesang leider nur zu selten wirklich diesen Titel. Schade, denn Songs wie „Chamber Of Reflection“ zeigen das Potential überdeutlich, was drin gesteckt hätte. Gefälliger Longplayer, aber mit zu wenigen wirklich prägnanten Stellen und insgesamt zu viel nicht ausgenutztem Potential nach oben. – Gesamtwertung: 5,5/10; VÖ: 28.03.2014  Cornerpest – Cornerpest-TapeVier Jungs, ein junge Frau, in Teilen gerade der Adoleszenz entkommen, schließen sich ein, werfen alle ihre vorhandenen und nicht vorhandenen musikalischen Talente in einen Topf und rühren solange, bis das erste CORNERPEST-TAPE fertig ist. Zu hören gibt es ein wenig Krach, ein wenig Musik, viel Herzblut und ein gelungenes erste Lebenszeichen. Konventionen sind den Kölnern dabei nicht fremd, sondern vielmehr scheißegal, dem vorliegenden Tape verleiht das eine Menge Kurzweil. Was mit einem Bon-Jovi-Cover begann fand seinen vorläufigen Höhepunkt in einer ausverkauften Tape Release Show. Neugierig? http://cornerpest.bandcamp.com (Text: Alexander Theyssen)- Gesamtwertung 7/10; VÖ: 21.03.2014
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Noch mehr „Kurz gesagt“?
2014 – März – Teil 1
2014 – Hiphop Edition 001
2014 – Februar
2014 – Januar
2013 – die zweite
2013 – die erste
