Mit 17 Jahren zog George Ezra nach Bristol, um dort Songwriting zu studieren. Mit 18 unterschrieb er einen Plattenvertrag mit gerade mal einer Handvoll Songs im Gepäck. Ein gutes Jahr später trat er bereits auf der Introducing-Bühne des legendären Glastonbury Festivals auf – ein traumhafter Karrierestart. Die logische Schlussfolgerung: Ein Longplayer muss her.
Um genügend Material für sein Debütalbum zu sammeln entschied Ezra, den Sommer letzten Jahres auf Reisen zu verbringen. Nur mit einer Gitarre als Begleitung bereiste er Europa. Abgesehen von ein paar Songs, die auf seine Collegezeit zurückgehen, ist der Großteil der Nummern auf WANTED ON VOYAGE von ebendieser Reise inspiriert.
Wer „Budapest“ mag, der wird auch den Rest der Platte mögen. Im Opener „Blame it on me“ fragt Ezra: „What you’re waiting for?“ und das könnte man gewissermaßen als Konzept des Albums verstehen. Die fröhlichen, folkigen Songs machen Lust, einfach die Sachen zu packen und in den nächsten Zug Richtung Süden zu steigen. Dabei sind manche Songs, zum Beispiel „Barcelona“ oder „Leaving It Up To You“, leichter, zurückhaltender und intimer als andere.
„Stand By Your Gun“ fällt dank Synthies und Co. durch sein extrem poppiges Arrangement fast ein bisschen aus der Reihe. Mit „Did You Hear The Rain“ oder „Breakaway“ beweist Ezra, dass ihm nicht nur spaßige Sommermusik gut steht, sondern seine tiefe, bluesige Stimme auch zu melancholischen, nachdenklichen Songs passt. Wer die Deluxe-Ausgabe kauft, wird sogar mit vier Bonustracks belohnt.
Mit WANTED ON VOYAGE liefert der gerade mal 21-jährige Ezra ein wirklich starkes und rundes Debütalbum ab, das definitiv Lust auf einen Nachfolger macht.
Ohr D’Oeuvre: Budapest / Leaving It Up To You / Breakaway
VÖ: 27.06.2014, Smi Col (Sony Music)
Tracklist:
01. Blame It On Me
02. Budapest
03. Cassy O‘
04. Barcelona
05. Listen To The Man
06. Leaving It Up To You
07. Did You Hear The Rain?
08. Drawing Board
09. Stand By Your Gun
10. Breakaway
11. Over The Creek
12. Spectacular River
Bonustracks:
13. Song 6
14. It’s Just My Skin
15. Da Vinci Riot Police
16. Blind Man In Amsterdam
Gesamteindruck: 8 / 10