Yucca – ja die Band, nicht die Pflanze. So, den Scherz haben wir jetzt pflichtbewusst auch gerissen. Jetzt zum fachlichen Teil. Mit MAKE UP kommt nun schon der dritte Tonträger der Nürnberger Band Yucca in die Läden und kann sich genau wie sein Vorgänger A DIFFERENT TIME IN A DIFFERENT PLACE sehen lassen.
Gitarrenlastiger Elektro oder Indierock mit gekonnt eingestrickten Synthiesounds? Die Entwicklung ging seit dem letzten Album noch mehr Richtung Ersteres und Keyboards sowie gelegentlich Gitarre bilden einen fließenden Untergrund für Texte und Rythmusfraktion. Tanzbar sind die Songs, fordernd durch die lebendigen Gesangsparts auch. Wer die Berliner Band I Heart Sharks kennt, der könnte sich stellenweise leicht erinnert fühlen, aber würde schnell den sympathisch-typischen London-Akzent vermissen. Musikalisch findet man bei Yucca sicherlich so einige bekannte Einflüsse. Sind da nicht ein wenig Delphic-Anleihen in „Ray Of Light“ zu hören? Die eindringlichen Keys von Crystal Castles könnten eine Inspiration für den Beginn von „Ocean“ gewesen sein. Durchaus vorstellbar.
Dennoch findet das Quintett aus dem Süden Deutschlands ihren eigenen Weg und liefert mit Songs wie „Make Up“ als Singleauskopplung oder „Ocean“, den ihr bald exklusiv bei uns zu hören bekommt, eingängige Ohrschmeichler. Deutschland hat also doch noch Perlen mit internationalem Potenzial.
VÖ: 11.03.2011; FDI Music / Soulfood
Tracklist:
01. Victoria 7/10
02. Young Birds 7/10
03. Make Up 8/10
04. Ordinary Road 6/10
05. Clarity 6/10
06. Ray Of Color 8/10
07. Gloomy Alleyway 7/10
08. Ocean 9/10
09. Gone For Good 7/10
10. Happy New Year 8/10
Durchschnitt: 7,3
Gesamteindruck: 8/10