01 PoiL – Brossaklit
Dream Theater könnten so gut sein, wenn sie nicht so doof wären. Gut dass es PoiL gibt, die als gute Franzosen einerseits Magma huldigen, andererseits aber deutlich machen, dass sie mit diversen Mike Patton-Projekten etwas anfangen können. Und dass Dream Theater doof sind.
02 Fake Idyll – Genome of Terror
Für mich die Überraschung des Jahres! Das Projekt (zwei Drittel davon übrigens bei Japanische Kampfhörspiele aktiv) liefert mit seinem instrumentalen Zweitwerk ein Genre-Highlight ab, das die meisten Fans von Bands wie Russian Circles u.ä. wohl leider niemals hören werden, weil sie schlicht und einfach nicht wissen, dass dieses Album
überhaupt existiert.
03 Kayo Dot – Coffins on Io
Mit HUBARDO hat Toby Driver die Messlatte immens hoch gelegt. Gut also, dass er nicht den Fehler begeht, auch nur ansatzweise das zu wiederholen, was dort zu hören war. Stattdessen kündigte er ein Darkwave-Prog-Album an, das mit mehr als einem Bein in den 80ern steht. Das ist ihm definitiv mehr als beeindruckend gelungen.
04 Samarbeta – Anonymous Bash
Kurz vor Toresschluss knallt der This Heat-Drummer Charles Hayward mit diesem grandiosen Album rein, so dass eine dritte Franzosenband noch aus meiner Liste rausgekickt wurde. Ich kann gerade nicht ganz ausschließen, dass ANONYMOUS BASH schon sehr bald sogar noch ein paar Plätze höher anzutreffen ist…
05 Jealousy Mountain Duo – No_3
Live ist das Schlagzeug-Gitarre-Duo unglaublich, aber auch auf Platte funktioniert ihr geradezu freejazziges Rezept auch beim dritten Durchlauf so gut, dass ich selbst immer wieder kaum begreifen kann, warum mir diese Musik derart gut gefällt.
06 Svin – s/t
Als hätte ich es mir nach dem großartigen Konzert gewünscht, nähern die Dänen sich auf ihrem selbstbetitelten zweiten Album ihrem Livesound an. Jazz mit Postrock (oder auch umgekehrt) klang nie besser!
07 Pattern Is Movement – s/t
Das Duo, das so aussieht, als würde ihr Zivi sie gleich wieder ins Heim zurückfahren, macht immer noch wunderschön avantgardistischen Indiepop. Wer sie erst mit diesem Album kennenlernt, wird vermutlich kaum glauben, dass sie (wohl aus Verlegenheit) ursprünglich mal in die Math Rock-Schublade gesteckt wurden.
08 Centenaire – Somewhere safe
Erst bringen die Franzosen, die ihre eigene Musik als eine Mischung aus Yo La Tengo und Canterbury bezeichnen, jahrelang gar nix aus, dann 2014 kurz nach einer EP überraschenderweise auch noch ein komplettes Album. Und beide Veröffentlichungen sind auch noch so gut geworden, dass ich die lange Wartezeit schon fast wieder vergessen habe.
09 Swans – To be kind
Was sollte nach THE SEER eigentlich noch kommen? Die Antwort ist ziemlich einfach: TO BE KIND! Übrigens auch das beste Konzert des Jahres.
10 Ava Luna – Electric Balloon
Mit einem fancy Producer hätten Ava Luna vielleicht sogar den Sprung ins Radio schaffen können, aber nix da – statt mehr Pop geben sie ihrem No-Wave-Funk-Hybrid auf dem dritten Album einfach eine kräftige Postpunk-Spritze.
Sonst noch gut: Bent Knee, Blacklisters, Nels Cline Singers, Gletscher, Godflesh, Kratzke, Magneto, Necro Deathmort, Owen Pallett, Shub, Sonar, Veedel Kaztro, Victoria Concepcion, We Insist!, Wovette und John Zorn.
Leider nicht so: John Frusciante
Ohne Worte: Billy Idol!