Ein Abend zum Glücklichwerden – Phoenix bezaubern ihre Zuhörer am 22. Mai beim Radiokonzert von Fritz.
Karten für dieses exklusive Ereignis konnte man nicht kaufen sondern nur gewinnen. jmc gehörte zu den glücklichen wenigen, die sich an diesem Abend bezaubern lassen konnten.
Dass Musik aus Frankreich nicht zwangsläufig melancholische Chansons sein müssen, dafür sind Phoenix der beste Beweis. Die fünf Jungs aus Versailles grenzen sich bewusst von ihren Landsmännern ab, indem sie ihre Songs auf Englisch vortragen und ein Händchen für flotte und fröhliche Popsongs haben.
Die Band, die bereits seit 1996 zusammen Musik macht, stellt auf ihrer in Berlin gestarteten Welttournee nun ihr viertes Album „Wolfgang Amadeus Mozart“ vor, das nach dem teilweise experimentelleren „It’s Never Been Like That“ wieder etwas rockiger und melodieverliebter klingt. Für ein exklusives Radiokonzert vor etwas mehr als 100 Zuschauern hat sich die Band an diesem Freitagabend auf den Weg nach Potsdam gemacht.
Das Studio, das Phoenix heute mit etwas Verspätung betreten ist kaum größer als ein Wohnzimmer. Eine dementsprechend heimelige Atmosphäre macht sich sofort breit, wenn man den Raum betritt. Hastig überprüft die Band, die gerade erst aus dem Tourbus raus ist, noch einmal ihre Instrumente, dann kann es losgehen.
Die fünf gut gekleideten Franzosen, die Live von einem Gastschlagzeuger unterstützt werden, wirken nicht im Geringsten wie Rockstars. Im Gegenteil, Sänger Thomas Mars erscheint wie ein schüchterner kleiner Junge, bedankt sich nach jedem Song artig für den Applaus und wagt beim Singen kaum die Zuschauer anzusehen sondern hält seine Augen meist geschlossen oder schaut an die Decke. Diesem natürlichen Charme kann sich niemand entziehen und man kann gar nicht anders als die Jungs schnell in sein Herz zu schließen.
Mit dem Eröffnungsstück des neuen Albums „Wolfgang Amadeus Phoenix“ beginnen die fünf Franzosen dann auch ihr Konzert. „Lisztomania“ ist ein perfekter Popsong, der Live rockiger als auf Cd klingt und der einen sofort zum tanzen einlädt.
Auch „1901“ der vielleicht beste Song von „Wolfgang Amadeus Phoenix“ ist ein sicherer Hit, der einem durch Thomas Gesangslinie unweigerlich im Ohr bleibt.
Neben den Songs vom neuen Album gibt es für das Publikum auch Hits wie „Run Run Run“ „Long Distance Call“und „Everything ist Everything“.
Obwohl sie nun schon ihre sechste Show für heute spielen geben die fünf noch einmal alles. Trotzdem ist gerade Thomas anzusehen, dass er einfach erschöpft ist. Bei dem wunderbaren instrumentalen und elektronisch angehauchten „Love Like A Sunset“ setzt er sich immer wieder auf den Boden um sich auszuruhen.
Nach einer Stunde ist dann auch schon wieder alles vorbei. Als Thomas das letzte Stück „Rome“ ankündigt und die Enttäuschung über das baldige Konzertende im Publikum bemerkt fügt er schnell hinzu „dafür ist das aber ein besonders langes Stück für euch“. Aber auch das geht viel zu schnell zu Ende. Zurück bleibt ein glückliches Publikum, denn Phoenix ist ein Band die jeden mit ihren Songs glücklich machen kann, soviel ist sicher.
Setlist:
Lisztomania
Long Distance Call
Run Run Run
Everything is Everything
1901
Funky Squaredance
Rally
Lasso
Love Like Sunset
Consolation Prices
Too Young
Rome