Man mag es kaum glauben, zumindest außerhalb Wiens, aber auch die alte Kaiserstadt hat neben Walzer, Fiaker und Opernball eine lebendige und interessante Subkultur-Szene zu bieten. Nach einer spannenden und langen Fahrt durch halb Wien mit U-Bahn, Bim (wienerisch für Straßenbahn) und Bus finden wir uns diesen Abend schließlich im Musikclub „Szene“, im Südosten Wiens wieder.
Als Hauptact spielt heute die deutsche Band The Kilians, aber wir sind hier um uns vom Können der jungen, österreichischen (Support-) Band FAMP zu überzeugen. Für die Meisten vielleicht noch ein Geheimtipp, haben sie sich in der lokalen Indieszene schon einen Namen gemacht. Nicht nur durch erfolgreiche Teilnahme an diversen Bandcontests, sondern auch als Support für The Virgins, The Daisy Riots, The Bishops uvm..
Die Szene füllte sich nur langsam, ein Großteil der Musikliebhaber sollte sich erst zum Hauptact einfinden, die verpassten aber definitiv etwas.
FAMP störten sich jedoch nicht weiter am relativ übersichtlichen Publikum und legten mit ihrer Show los.
Schon das Styling der Jungs schrie nach Indierock und den gaben sie dann auch zum Besten.
Philipp (vocals, guitar), Martin (guitar, vocals), Flo (bass, vocals) und Andi (drums) rockten so routiniert die Szene, dass kein Bein still stehen konnte. Schon beim ersten Song „Ready To Go“ musste man unweigerlich mittanzen, mitwippen oder zumindest nicken. Die Menge sah das anfangs nicht ganz so, natürlich bis auf die vor allem sehr junge, weibliche Fanbase, aber der Rest sollte auch noch auf den Geschmack kommen. Spätestens bei „3075“ und dem schon bekannteren „Fulltime Lover“ riss die Energie, die die Jungs auf der Bühne losließen, auch den letzten, teilnahmslos in der Ecke stehenden Zuhörer mit.
Vor allem die Stimmgewalt von Philipp, die Dynamik, mit der Andi auf die Drums eindrischt, und die Professionalität und Routine, welche die doch recht junge Band an den Tag legt, überraschten positiv. Sie hielten sich auch nicht lange mit Smalltalk auf, der Fokus lag auf der Musik, und so sollte es auch sein. Ein wenig plauderten sie aber doch mit dem Publikum, so konnte man sich ein leichtes Schmunzeln nicht verkneifen, als Sänger Philipp erzählte, dass er sich zuletzt frisurentechnisch vom österreichischen Bundesheer beraten ließ.
Momentan sind die Jungs gerade dabei eine neue EP aufzunehmen, diese werden wir euch dann natürlich druckfrisch vorstellen.
Fazit: Großes Potential und live absolut hörenswert!
Setlist:
Ready To Go
You Better Hold Me
Would You Baby
The Horrorshow
Did You Get All You Need
3075
Oh Josephine
I Don’t Know
Fulltime Lover
Take Me To That Dance