Ein in Spitzenbody und Fledermausärmel gehüllter Wirbelwind namens Florence Welch bringt am Dienstag Abend das nahezu ausverkaufte Kölner Luxor zum kochen! Vom Teenager bis zum vornehm ergrauten Herr, von Schlabberlook Hip Hopper bis zum langhaarigen Metal-T-Shirt-Träger – dicht an dicht drängt sich ein überraschend buntes Publikum, um die britische Newcomerin und ihre energiegeladene Bühnenshow zu sehen.
Ist während der ersten beiden Songs noch eine gewisse Zurückhaltung zu spüren, wird spätestens beim dritten und – der Vodafone Werbung sei Dank – wohl bekanntesten Song „Kiss With A Fist“ lauthals mitgesungen. Die wild herum fliegenden, roten, langen Haare der Brit Award Gewinnerin verschmelzen mit der in rotes Licht getauchten Bühne, während sie angriffslustig ihren Text ins Mikrofon singt. Angestachelt von dieser Energie auf der Bühne, ist es ein Leichtes, den gesamten vorderen Bereich bei „Dog Days Are Over“ zum kollektiven Springen zu bringen. Der Boden bebt merklich und Florence lächelt zufrieden in die Menge.
Fast nahtlos wird ein Albumsong an den nächsten gereiht und nur auf ein Zeichen ihres Drummers, gibt es eine kurze Verschnaufpause für die sechsköpfige Band und das Publikum. Mit schier unermüdlicher Power ausgestattet, liefert Frau Welch gesanglich eine Top-Leistung ab und experimentiert mit den Tonlagen, dass so manch einem schwindelig wird. Der – mal verträumte, mal mystische Sound – der auf dem Album „Lungs“ so präsent ist, wird durch den Einsatz einer Harfe wunderschön unterstrichen. Da wundern dann auch nicht mehr die (Plastik)blumen, die das Bühnenbild abrunden.
Nach gut einer Stunde ist der Auftritt vorbei und als kurz darauf die Lichter im Luxor angehen ist klar: Hier wird es leider keine Zugabe mehr geben. Enttäuschte Gesichter gibt es trotzdem nur wenige, denn die hohen Erwartungen die das Debütalbum an den Abend vorgegeben hat wurden absolut erfüllt.