Am Samstag gab die kalifornische Band Local Natives ihr erstes Berlinkonzert im Bang Bang Club und weckte den Wunsch nach baldigem Wiedersehen.
Schummrig rot ist die Beleuchtung im Club, so dass man erstmal in eine träge Schläfrigkeit verfällt und es sich im in der Ecke stehenden Sofa gemütlich macht. Nach und nach füllen sich auch der Raum und besonders der hart umkämpfte Platz an der Bar, so dass die Kulisse für die hierzulande noch kaum bekannten Local Natives doch recht ansehnlich wird.
Der Click auf die bandeigene Myspace-Seite lässt auch auf ein schönes, atmosphärisches Konzert hoffen, denn die Mischung aus dominanten Percussion-/Drumparts gepaart mit wirklich wunderbarem Harmoniegesang erwärmt sofort das Herz.
Als die fünf Kalifornier die Bühne betreten, versprühen sie sofort eine Herzlichkeit und Freude, die zum warmen roten Licht passt. Der Spaß an ihrer Arbeit ist vom ersten Moment an zu merken. Den Einstieg ins kurze Set bildet „World News“, das sofort die Stärken dieser neuen, großartigen Band präsentiert. Der Gesang ist wie auf der Platte klar, harmonisch und besticht durch diese Leichtigkeit, die einen auch bei Bands wie Simon & Garfunkel ins Herz trifft. Das Ganze wird gerahmt durch die kraftvollen Drums von Matt Frazier, die zusätzlich noch durch eine große Trommel, gespielt von Sänger Kelcey Ayer, unterstützt werden und einen wirklich dichten Sound erzeugen.
So schön, wie es angefangen hat, geht das Konzert weiter. Erster emotionaler Höhepunkt dabei ist wohl „Airplanes“, der Song, den Kelcey über seinen verstorbenen Großvater singt, und wenn dann die Band im Chor „I want you back, back, back“ flehentlich singt, dann kann man gar nicht anders als gerührt zu sein. Auch ein Cover haben sie mit dem Talking Heads Lied „Warning Sign“ im Set. Mit dem Harmoniegesang erhält dieser Klassiker gleich einen ganz neuen, frischen Anstrich. Sichtlich Spaß macht es nicht nur der Band, sondern auch das Publikum taut von Song zu Song immer mehr auf, so dass es den Einen oder Anderen sogar zu spontanen Tänzen vor der Bühne hinreißt.
Leider vergeht das Konzert viel zu schnell, kann aber am Ende noch mal mit einem wirklichen Höhepunkt aufwarten. In kollektive Schrei-Trommel-Ekstase verfallen die Jungs bei einem ihrer stärksten Songs, „Sun Hands“. „And when I can feel with my sun hands, I promise not to loose her again!”
Aus den Augen verlieren darf man diese Band auch auf gar keinen Fall. Zu gut sind sie an diesem Abend und auch auf die Platte im nächsten Jahr darf man sich definitiv freuen. Hinter den Fleet Foxes oder Arcade Fire, mit denen sie nur allzu oft verglichen werden, müssen und sollten sie sich nicht verstecken.
Die Local Natives verlassen überrascht ob der sehr positiven Resonanz und glücklich die Bühne und das Publikum ist verzaubert. Mehr bitte! Leider nicht an diesem Abend. Aber Gott sei Dank dann im nächsten Jahr! Da kommt was auf uns zu!