Dass Trauer und Freude nicht das Gegenteil voneinander sein müssen, beweist William Fitzsimmons an diesem Donnerstagabend im Festsaal Kreuzberg in Berlin.
Seine Songs sind tieftraurig, melancholisch, voller Schmerz. Auch wenn sich hier und da kleine Funken Hoffnung finden, es gibt definitiv fröhlichere Musik als die des gelernten Psychotherapeuten aus Pennsylvania. Sein zweites Album „The Sparrow and The Crow“, von dem die meisten Stücke stammen, die heute live präsentiert werden, verarbeitet die Scheidung von seiner Frau. Kein leichter Stoff und trotzdem bleibt Zeit sich auch den vergnüglichen Dingen des Lebens zuzuwenden.
Das liegt hauptsächlich daran, dass William trotz seiner so düsteren Songs ein unheimlich witziger Typ ist. Zwischen den Liedern gibt es immer wieder längere Ansagen und Witze. Munter überlegt er, ob er sich seinen Bart nicht doch demnächst abrasieren lassen möchte, gibt Kostproben seiner Deutschkenntnisse und redet über seine angebliche Traurigkeit. William hat überhaupt kein Problem damit, sich selber auf die Schippe zu nehmen, was ihn sehr sympathisch macht. Zudem bedankt er sich alle paar Minuten überschwänglich für den Applaus vom Publikum. Und bei ihm hat man, im Gegensatz zu manch anderen Musikern, das Gefühl, dieser Dank kommt wirklich von Herzen.
Den Abend eröffnet William Fitzsimmons ganz alleine, nur begleitet von seiner Gitarre mit „Even Now“, „It’s Not True“ und „Maybe Be Alright“ bevor seine Band die Bühne betritt. Seine Songs wissen zu berühren, gerade wenn sie live vorgetragen werden.
Highlights sind schwierig auszumachen, so hinreißend und gefühlvoll performen er und seine Band jedes einzelne Stück. Etwas heraus stechen dann aber doch „You still Hurt Me“, „After Afterall oder „I don’t Feel It Anymore“, dass er heute zusammen mit der wunderbaren Laura Jansen, die bereits den Abend eröffnen durfte, vorträgt.
Es ist eines dieser Konzerte, dass man mit einem unheimlich guten Gefühl im Bauch verlässt, weil einfach alles gestimmt hat: die Musik, die Atmosphäre und die Spielfreude, die man den Musikern bei jedem gespielten Song ansehen konnte. Man wünscht sich, dass Herr Fitzsimmons möglichst bald wiederkommt um uns zu unterhalten und mit seinen Songs zu berühren.