Nicht jeder geht gerne in die Kirche. Die Kulturkirche in Köln ist da jedoch etwas anderes. Immer wenn bekannte Radiosender oder große Veranstalter zu tollen Konzerten laden, pilgern hunderte von Besuchern in das heilige Haus.
An diesem Dienstag Abend gibt Julian Plenti, vielen besser bekannt als Interpol-Frontmann Paul Banks, eines seiner wenigen Deutschlandkonzerte. Nach langem Warten im recht kalten Gewölbe, erklingen die ersten Töne des rein instrumentellen „Mythsizer“ und gehen fast fließend in „Fly As You Might“ über. Passend zur Umgebung und zu den teilweise tief-melancholischen Songs wie dem „Madrid Song“ steht das Publikum andächtig, ja fast verträumt, vor der Bühne und lauscht den Klängen. So richtig vermag die Musik zu Beginn des Auftrittes trotz Einsatz von einem Streicher, den Raum aber nicht zu erfüllen und auch Julian Plenti selber wirkt etwas müde. Das soll sich bei der zweiten Hälfte des zwölf Songs umfassenden Sets jedoch ändern. Spätestens beim lauten „Unwind“ hat seine Stimme zu voller Kraft gefunden und auch die leiseren Songs wirken nun so ausdrucksstark wie auf seinem Album „Julian Plenti is…Skycraper“. Für schmunzelnde Gesichter sorgt das Cover von „Let it Snow“ mit welchem das Ensemble in „Goodbye Toronto“ überleitet und sich anschließend unter lautem Jubel von der Bühne verabschiedet.
Ein weiteres Cover, nämlich „Horse With No Name“, wartet in der Zugabe auf und erfährt kräftige gesangliche Unterstützung aus den Besucherreihen. Die leider nur zur Hälfte gefüllte Kulturkirche ist mittlerweile endlich auf Betriebstemperatur gekommen. Schade, dass nach nur einem weiterem Song dann auch schon Schluß ist und eine solide Darbietung zu Ende geht.
Setlist:
Mythsizer
Fly As You Might
No Chance Survival
Fun That We Have
Girl On The Sporting News
Madrid Song
Unwind
Only If You Run
On The Esplanade
Into The White
Skycraper
Goodbye Toronto
H
Horse With No Name
Games For Days
Was für ein tolles Konzert in einer wunderschönen Atmosphäre…
vielen Dank jmc!!!