„If you can make it there, you’ll make it everywhere. It’s up to you, Berlin, Berlin!“ Nein, keine Sorge, hier liegt keine Textunsicherheit vor. Vielmehr präsentiert sich hier eines der vielen Highlights des vergangenen Freitagabend im Berliner Club Magnet.
Um 0:45 Uhr tummeln sich allmählich die Gäste der NME Party vor der Bühne. Die einen neugierig und gespannt, die andern voll wissender Vorfreude. Dann ist es auch schon soweit und der Grund dieser Szenerie, gleichsam der aus Brighton eingeflogene Headliner des Abend, betritt die Bühne. Und wer könnte die Bühne gebührender ehren als Friday Night Hero?
Dass die Jungs nicht viel Wert auf unnötiges Beiwerk legen, zeigt uns schon ihre Erfolgsgeschichte: zwischen der Bandgründung und der Nominierung für den British Music Award letztes Jahr liegen gerade einmal zwei Jahre. Und so legen Alex, Jason, Vern, Rich und Dave auch am heutigen Abend nach einer kurzen, aber herzlichen Begrüßung sofort los. Gleiches gilt für das Publikum, das schon nach den ersten Takten von „Hero on TV“ euphorisch mittanzt. Schon bald wird der Club von einer Dynamik und Leidenschaft beherrscht, die ihresgleichen suchen.
Die Brightoner beweisen absolutes Showtalent. So bringen sie nicht nur binnen kürzester Zeit das Publikum mit den Songs ihres Debütalbums „Tourist In Your Own Town“ in Tanzekstase, sondern zaubern auch einzelnen Fans ein besonders großes Lächeln ins Gesicht und feiern mit ihnen zusammen deren Geburtstag auf der Bühne. Wie? Mit einer rockigen Version von Sinatras oben zitierten Evergreen „New York, New York“ und einer grünen Plastikgitarre. Diese schenkte jmc dem Leadgitarristen Vern, da seine geliebte Gibson beim Transport schwer beschädigt wurde. Als Ersatz auf der Bühne muss also die grüne aufblasbare „Luftgitarre“ und eine von einer Bekannten geliehenen, neonpinke E-Gitarre im Barbiestyle herhalten. Diese explosive Kombination des Bühneninventars konvertiert nun auch den letzten FNH-Newbie zu einem waschechten Fan. Neben den ohnehin schon zum Tanzen einladenden Songs „Eternity“, „Faster“ oder „Lose Yourself“ geben die Jungs auch ihre langsamen Stücke wie „Everything“ oder „Someone Else“ zum Besten und präsentieren deren rockige Konzertversionen. Besondere Aufmerksamkeit verdient „Oh My God“, einer der neuen Songs des entstehenden zweiten Albums, der eindeutig Alex‘ Handschrift trägt und sich harmonisch in das Gesamtwerk der Band einreiht. Die Leidenschaft, mit der Frontmann Alex Uhlmann seine Lyrics darbietet ist wirklich ergreifend und lässt einen ehrfürchtig vor dem Tiefgang des Titels erstarren.
Nach ca. 45 Minuten verlassen die fünf kurz die Bühne, um sich zu erfrischen und spielen natürlich noch eine Zugabe, die in Alex‘ und Rich’s Gitarrenduett zu „Faster“ ihren krönenden Abschluss findet.
Gegen 2:00 Uhr verlassen dann sowohl Band als auch Publikum unter Schweiß und freudestrahlend den Konzertraum, um sich nebenan zu den DJ-Künsten von Franz Lehmann, seines Zeichens Drummer der Berliner Band Use Your Fucking Headphones, bis in die frühen Morgenstunden weiter der Tanzlust hinzugeben.
Fazit: Friday Night Hero präsentieren heute Abend die komplette Palette ihrer Talente und lassen inständig auf zahlreiche, bald folgende Konzerte hoffen, mit denen man sich das Warten auf das zweite Album versüßen kann.
Setlist:
Hero on TV
Outside
Someone Else
Nothing Lasts Forever
Our Time
Lose Yourself
Oh My God
Everything
Faster
Eternity
Zugabe:
Brothers
New York, New York
Faster
Bilder vom Konzert, Fotograf: Roxi K.