“jmc presents” – Klappe: die Zweite. Nach dem großen Erfolg der Premiere im letzten November hieß es am 15. Januar 2010 im Kölner MTC zum zweiten Mal: „jmc presents“. Erneut hatten wir es dabei mit drei tollen Bands zu tun. Wieder gaben die Protagonisten auf der Bühne alles. Und abermals wurde uns absolut hochwertige sowie tanzbare Indie-Musik nur so um die Ohren gepfeffert.
Um Punkt 20 Uhr treibt die winterliche Kälte an diesem Freitag die ersten Zuschauer in den Club im Südwesten der Domstadt. Während die Einen sich ein erstes Feierabendbierchen genehmigen und die Anderen schon einmal die Sektbar inspizieren, füllt sich der Saal zusehends. Als die Freeze Dried Rockers gegen 20.30 Uhr den Konzertabend eröffnen, schreiten die Gäste in Richtung Bühne und die vier Jungs aus dem Raum Mönchengladbach-Neuss rocken los, was das Zeug hält. Allen voran Sänger Benjamin Hansen, der neben vollem Stimmeinsatz mit wilden Bewegungen und ausladender Gestik fast ein wenig an Jim Morrison oder Ian Curtis erinnert und regelrecht fürs Publikum mit schwitzt. Bei schnellen Rhythmen, harten Gitarrenriffs und mitreißenden Soli verfliegen Gedanken an Schnee und Eis schnell. Zudem schafft die sympathische Truppe mit Publikumsinteraktion und Humor sowohl eine persönliche Atmosphäre als auch einen erfolgreichen Einstieg in den Konzertabend und heimst zum Schluss energischen Zuspruch ein.
Nach der ersten Pause betreten nun das Quartett von Ludwig Van die Bühne. Auffällig hierbei: zum einen Sänger Jesper Jacobsen, welchem eine äußerliche Ähnlichkeit mit Alex Kapranos von Franz Ferdinand nicht abzusprechen ist, und zum anderen Bassist Pascal Flor, dessen Powerlocke rege im Takt des kraftvoll vorgetragenen, synthesizer-begleiteten Rock’n’Roll mitwippt und gar ein größeres Bewegungspotenzial aufweist, als manche Zuschauer. Darüber hinaus wartet die Band mit einer enormen klanglichen Variabilität auf, was sich unter Anderem in der emotional vorgetragenen Ballade „Cops of Mystery“ widerspiegelt, bei der einige Pärchen enger zusammenrücken. Außerdem zeigt das gesamte Ensemble eine starke Bühnenpräsenz mit vollem Einsatz. Die Interaktion untereinander sowie mit dem Publikum, aber auch der sympathisch-erfrischende norddeutsche Humor schaffen nicht nur einen gelungenen Auftritt der Truppe, sondern auch einen unvergesslichen Geburtstag für Keyboarder Lennart Dose.
Eine weitere Pause verstreicht und schließlich ist es so weit: The Knights, der Headliner des Abends, stehen auf der Bühne und legen ordentlich los. Wiederholt eine Vier-Mann-Kombo, auch aus dem hohen Norden, aber in diesem Fall aus Hamburg und nicht zuletzt bereits mit reichlich Erfahrung ausgestattet. So spielten sie zum Beispiel 2009 im Rahmen der Coca-Cola Soundwave Discovery Tour bei Rock am Ring. Daraus lässt sich wohl auch die extrem coole Performance ableiten, mit der die Band ihre melodischen, etwas poppiger anmutenden, aber dennoch nicht weniger tanzbaren Indie Rock’n’Roll-Songs vorträgt. Nachdem man schließlich 45 Minuten lang eindrücklich bewiesen hat, dass Nummern wie „Solo for the Feeling“ nicht nur im Studio gut klingen, sondern auch absolut bühnentauglich sind, schließt die Gruppe das Set.
Eine musikalisch erneut sehr ansprechende Show geht zu Ende. Drei überaus versierte Bands rufen ihr volles Potenzial ab und kreieren eine heitere, persönliche Atmosphäre, die einem beinahe den Eindruck vermittelt, man wohne einer Jam-Session im Proberaum bei. Insgesamt ist es ein rundum gelungener Abend, der schon Lust auf die nächste Ausgabe von „jmc presents“ macht.
Bilder vom Konzert. Fotograf: Jennifer W.