Bandname, Albumdesign und -name erinnern spontan an das Ende der 90er Jahre: Crossover-Bands und NewMetal-Bands die aus dem Boden schießen wie Pilze.
Würde man deshalb nun NUKULAR auch in die Crossover / NewMetal Szene setzen? Wären die Texte auf englisch, die Gitarren verzerrter und die Sounds elektronischer gewiss.
Doch (fast) nichts von dem ist der Fall – somit schwimmt das Album irgendwo zwischen den sozialkritischen Texten der Toten Hosen, dem Emotionalen von Tokio Hotel & Billy Talent und den Gitarren von Farin Urlaub.
Im Großen und Ganzen haben die vier Jungs aus dem Rhein-Main-Gebiet versucht, das Beste aus den beliebtesten Bands der Deutschen aufzuschnappen und daraus ihren eigenen Kuchen zu backen. Dass dieser Kuchen in diesem Falle nicht jedem schmeckt, ist vorprogrammiert.
Stellenweise ist das Album nicht nur sehr durchdacht sondern auch tatsächlich gut produziert, was an der Zusamenarbeit mit Ralf-Christian Mayer (u.a. Clueso) liegen mag. Nur der ein oder andere Synthesizer, der wie bei „Deine Feinde“ oder auch „Notausgang“ total wirr durch einen klasse Refrain tobt, irritiert leider zu stark.
Abgesehen davon passt das Album – der Mix ist tatsächlich gut gelungen.
Die Texte sind sowohl lyrisch interessant gestaltet, wie auch gut angewand, wenn auch manche Textpassagen fragen aufwerfen – was nicht zwingend falsch ist.
Schlußendlich ist diese Band zwar hörenswert, aber Dank des Gesangs nicht allzulange – Schade eigentlich.
VÖ: 19.02.2010 LTM/Rough Trade
Tracklist:
01. Schere im Kopf 7/10
02. Notausgang 6/10
03. Ohne Dich 5/10
04. Deine Feinde 8/10
05. Im Freien Fall 7/10
06. Alles nur Schein 6/10
07. Unbekannte Welt 8/10
08. Mehr Als Nur Ein Wort 7/10
09. Hinterher 6/10
10. Mädchen Für Alles 7/10
11. Unerreichbar 7/10
12. Riesenapperat 8/10
Durchschnitt: 6,8/10
Gesamt: 7/10