“Set Your Head On Fire In The All Black Night“ röhrt Jan Paternoster ins Mikro. Ja, ein wahres Feuer entzünden die beiden Belgier von The Black Box Revelation an diesem Sonntagabend in Berlin.
Schon die Vorband des Duos, General Fiasco deutet die Marschrichtung an: Hier wird heute gerockt, was das Zeug hält. Die drei noch sehr jungen Männer aus Nordirland haben sich rohen und powervollen Rocksongs verschrieben, die trotzdem sehr eingängig sind. Dass sie aber auch leise Töne beherrschen, beweist Sänger und Bassist Owen, als er sich für „Sinking Ships“ seine Akustikgitarre schnappt und den Song ganz alleine performt. „Sinking Ships“ soll heute jedoch der einzige ruhigere Song des Abends bleiben.
Als um kurz nach 22 Uhr The Black Box Revelation die kleine Bühne des Magneten betreten und mit „Run Wild“ loslegen, möchte man sich verwundert die Augen reiben. Dieser dichte Sound stammt wirklich allein von den beiden Jungs? Krach produzieren sie hier sicher für mindestens fünf.
Die fehlenden Mitglieder machen sie mit dreifacher Energie wett, die sie in jeden ihrer Songs legen. Gleichzeitig beweisen Jan und Dries mit Leichtigkeit, dass so ein Zwei-Mann-Sound keineswegs limitiert sein muss.
Ob Garagen-, Blues-Rock, oder düstere psychedelische Soundgebilde, The Black Box Revelation beherrschen so einige Facetten der Rockmusik, die sie live – für ihr noch junges Alter – sehr reif umsetzen.
Während Jan seine Gitarre zum Aufheulen bringt, bearbeitet Dries die Drums mit einer Energie und Konsequenz, die einem fast unheimlich werden kann.
Die neuen Songs von ihrem zweiten Album „Silver Threats“ fügen sich prima in die Setlist ein und auch wenn die älteren vom Publikum mehr abgefeiert werden, „Silver Threats“ hat seine großen Momente und wirkt schon ein wenig reifer als die Lieder des Vorgängers.
“This Song is about Sex” erklärt Jan, bevor es mit – na klar – “Love Licks” weitergeht. Ja, die Lyrics der beiden Belgier sind nicht wirklich tiefgängig und triefen manchmal nur so von Klischées. Aber das ist heute so was von nebensächlich, denn es macht einfach nur Spaß den Beiden zuzusehen und sich ganz der Musik hinzugeben.
Seinen gefühlten Höhepunkt erreicht das Konzert schließlich mit dem letzten Song des regulären Sets und dem Titeltrack ihres Debütalbums „Set Your Head On Fire“, bei dem sich das Publikum in eine hemmungslos hüpfende Masse verwandelt.
Mit dem neun Minuten dauernden “Here Comes The Kick” geht schließlich ein lauter, dreckiger und verschwitzter Abend zu Ende. Genau so muss richtiger Rock’n‘ Roll sein.
Konzertfotos von General Fiasco; Fotografin Roxi K.
Konzertfotos von Black Box Revelation; Fotografin Roxi K.