„Endlich! Die STERNE machen jetzt in Disco.“ Das verspricht jedenfalls der Promotext zu ihrem neuen Album „24/7“. Ein gewisses Disco-Element hat das neunte Sterne-Werk definitiv, doch Zeilen wie „ Tanz den Burnout, tanz das Syndrom“ schaffen schnell eine Diskurs-Tanzfläche. Neu ist dieser Disco-Trend aber nicht, schon zu Hamburger Schule Zeiten tanzte die Indie-Szene unter und zu den Sternen. Heute ist nur der Beat dazugekommen und die Melodien elektronisch erhabener. Drei Jahre hat sich die Band Zeit gelassen für ein neues Album. Frank Spilker scheint viel herum probiert und viel verworfen zu haben. Nicht verworfen wurde die gewohnte Texttiefe und Sozialkritik: Globalisierung, Gesellschaftsdiskurse, alles kommt vor, nur eben mit dem Groove dahinter. Der elektronische Weg der Hamburger ist eng mit dem Namen Munk alias Mathias Modica verbunden. Der Münchner DJ und Produzent hat das Album gemischt und ihm seinen Beatstempel aufdrückt.
Das Werk ist definitiv nicht die beste Platte der Sterne und nicht so prägend wie „Posen“. Auch wenn der Opener „Life in Quiz“ schon Potential hat, Maßstäbe zu setzen. Gerade nach den ersten drei Lieder hat die Platte einen 3-Songs-Durchhänger und die Monotonie regiert zu stark. Auch wenn an einem Stück durchhören sehr ermüdend sein kann, ist „24/7“ trotzdem ein Muss für den interessierten Musikliebhaber. Allein wegen des tiefsinnigen Songwritings und dem Mut zur Selbstneuerfindung.
VÖ: 26.02.2010 Materie Records /Rough Trade
Tracklist:
01. Life in Quiz 8/10
02. Depressionen aus der Hölle 6/10
03. Deine Pläne 7/10
04. Nach fest kommt lose… 6/10
05. Wie ein Schwein 5/10
06. Passwort 6/10
07. Gib mir die Kraft 7/10
08. Stadt der Reichen 7/10
09. Convenience Shop 8/10
10. Neblige Lichter 6/10
Durchschnitt: 6,6/10
Gesamt: 7/10