“Thank You, Thank You, Thank You so much“. Adam Olenius, Sänger und Gitarrist der Shout Out Louds, ist sichtlich gerührt und mag gar nicht mehr aufhören, sich bei den Zuschauern zu bedanken, als sich die Band an diesem Donnerstagabend endgültig von ihrem Publikum verabschiedet. Kein Wunder, denn hinter den Schweden liegt ein grandioser Konzertabend, der nicht nur die Band begeistert zurücklässt.
So populär wie jetzt waren die Shout Out Louds, die von Album zu Album besser zu werden scheinen, noch nie. Das Konzert im Astra, ihr größtes in Berlin bisher, ist seit Wochen ausverkauft.
Sie scheinen eine dieser Bands zu sein, auf die sich momentan jeder einigen kann. Vom hippen Indie-Mädchen bis zum älteren Semester. Das Publikum ist heute Abend bunt gemischt und erfreut sich an dem, mit Liebe zum Detail vorgetragenen, Indie-Folk-Pop.
Ganz in rotes Licht getaucht beginnt das Konzert mit „1999“, dem ersten Song ihres aktuellen Albums „Work“, bevor es mit „Please Please Please“ gleich einen Klassiker zu hören gibt. Trotzdem brauchen Band und Publikum eine Aufwärmphase und auch der Sound lässt leider gerade zu Beginn des Sets zu wünschen übrig.
Aber spätestens beim wunderbaren „Tonight I Have To Leave It“ gibt es kein Halten mehr. Als Adam das Mikro ins Publikum hält und von einem lauten „Give Love, Give Love“-Chor empfangen wird, entlockt es ihm, der sich sonst immer etwas zurückhaltend gibt, ein verschmitztes Grinsen.
Die sehr gelungen Medleys von Songs aus „Our Ill Wills“ und „Howl Howl Gaff Gaff“ sorgen dann dafür, dass nicht nur den neuen Stücken genügend Platz eingeräumt wird.
Aber die Stücke von „Work“ wissen ebenfalls zu überzeugen. Auch wenn nicht alle so zwingend wie „Fall Hard“ sind, die Band lässt ihre Lieder langsam entfalten, während im Mittelteil meist etwas Tempo rausgenommen wird, starten sie gegen Ende richtig durch.
Und wenn sich bei „Too Late, Too Slow“ Adams und Bebbans Gesang so wunderbar ergänzen, kann man nicht anders als hingerissen vor der Bühne zu stehen und die Band in sein Herz zu schließen.
Bei der ersten Zugabe des heutigen Abends, „Impossible“, legt Adam dann auch alle Zurückhaltung ab und springt samt Mikrophonständer in den Bühnengraben, um im Bad der Menge weiter zu singen.
Die Stimmung erreicht ihren Höhepunkt jedoch mit dem letzten Stück: „Walls“.
Hierbei machen Shout Out Louds ihrem Namen immerhin ansatzweise alle Ehre, denn der Song wird zum Ende hin einer der rockigsten und lautesten an diesem Tag.
Als die fünf von der Bühne verschwunden sind, möchte man ihnen eigentlich nur eine einzige Sache hinterher rufen „please please please come back“.
Setlist:
1999
Please Please Please
Stones
Play the Game
Tonight I Have To Leave It
Moon
Fall Hard
Candle Burned Out
The Comeback
Go Sadness/Your Parents Living Room /There’s nothing
South America / Never Ever
Very Loud
Too Late Too Slow
Show Me Something New
Hard Rain
Impossible
Dreaming
Walls
Weiter Bilder vom Konzert; Fotografin Roxi K.