Dass die Musik der momentan absolut gehypten Jungs von Two Door Cinema Club tanzbar und sogar Charts-kompatibel ist, konnten wir ja bereits feststellen. Doch spricht sie zweifellos auch Jungs wie Mädels gleichermaßen an. Beim Konzert am 07.04. im Kölner Gebäude 9 war der ausverkaufte Saal nur so gespickt von Pärchen, die dem Gesang von Sänger Alex Arm in Arm lauschten und zu den elektronisch angehauchten Indie-Pop-Rock Sounds tanzten.
Mit dem Rücken zum Publikum beginnen die drei jungen Nordiren ihre Show und es ertönen die ersten Akkorde von “Cigarettes In The Theatre“. Alex’ Stimme ist sofort präsent und nimmt den ganzen Raum ein – das Publikum dankt es mit spontanem Tanzen. Das Scheinwerferlicht zaubert Sänger Alex fast einen Heiligenschein und unterstützt so optisch seine glockenklare Stimme als er zu “Undercover Martyn“ ansetzt. Obwohl weder die Mitglieder (17-19) noch die 2007 gegründete Band auf viele Lebensjahre zurückblicken kann, zieht das durch einen Tour-Drummer unterstützte Trio seine Show souverän und absolut professionell durch. Dass es hierbei etwas eintönig wird, darüber schaut das begeisterte Publikum gerne hinweg, legt tanztechnisch bei “This Is The Life“ noch einen Gang zu und lässt sich auch beim weniger bekannten “KIDS“, das auf der japanischen Albumversion von “Tourist History“ veröffentlicht wurde, nicht ausbremsen. Die ans Publikum gerichteten Worte sind rar, doch versucht sich Gitarrist Sam in der deutschen Sprache, derer Sänger Alex nicht mächtig ist, ‚I’m afraid‘. Dass es sich schon um den letzten Song handeln wird, hört sich in Bassist Kevins Irischen Akzent wirklich zum dahin schmelzen an, kann jedoch den Fakt, dass sich das Konzert dem Ende zuneigt auch nicht abwenden. Das ohnehin schon aufgeheizte Publikum folgt seiner Aufforderung „This might be our last song – let’s make it a party“ nur zu gerne und ist sichtlich und hörbar betrübt, als die Jungs nach “Eat That Up It’s Good For You“ die Bühne verlassen.
Sobald sie aber wieder da sind, feuert Alex das Publikum mit wiederholten “Woohoooo“-Rufen weiter an, woraufhin die wogende Masse auseinander bricht, um sich in Pogogrüppchen meist ungewollt wieder schnellstens zu vereinen. Auch auf der Bühne bewegen sich nun mehr als nur die Oberkörper der Musiker: Bassist Kevin steigt auf die Box, unterstützt von den schnappatmungsähnlichen und vollkommen zur Puste und zum hitzigen Gemüt passenden A-O-A-A-O Mitgesängen des letzten Songs “I Can Talk“. Sprechen kann der Großteil der Konzertbesucher für einige Minuten sicherlich erst einmal nicht und muss nach dieser Vorstellung, die wenn auch nicht in Sachen Performance, dafür aber umso mehr klanglich überzeugte, erst einmal Frischluft schnappen.
Setlist:
Cigarettes In The Theatre
Undercover Martyn
Hands Off My Cash
What You Know
Do You Want It All?
Something Good Can Work
This Is The Life
Kids
Costume Party
You’re Not Stubborn
Eat That Up It’s Good For You
Come Back Home
I Can Talk
Fotos vom Konzert, Fotografin: Verena A.