Wenn die Großstadt Berlin flüstern könnte, dann würde das poppig eigenwillig und elektronisch experimentell klingen. Das durchgeknallte Trio „Großstadtgeflüster“ besteht aus Sängerin Jen Bender, Schlagzeuger Chriz Falk und Keyboarder Raphael Schalz. Die 12 Tracks stampfen und dröhnen aus dem Lautsprecher. Die Texte bestechen durch wirre Kreativität und originelle Verrücktheit. Textzeilen„Käthe baut sich ´ne Rakete/Käthe/Käthe/Käthe/Käthe“ ist schrill, aber auch manchmal etwas nervend. Zu unruhig sind Songs wie „Kartoffelsuppe“, „Nutten und Koks“ oder „Ene Mene“, daran muss sich der Musikgeschmack erst einmal gewöhnen. Songs wie„Weil das morgen noch so ist“ und das melancholische „Königin“ erinnert stark an Mia und „Kann ich auch“ hat sogar das Potenzial zum Radiohit. Minimalistisch pumpt dagegen „Kartoffelsuppe“ aus den Lautsprechern.
Das Album ist eher interessant als gelungen, man kann genervt sein und plötzlich überrascht die nächste Textzeile so sehr, dass man vor Stauen den Mund nicht mehr zu kriegt. Eingefleischte Fans der elektronischen Tanzmusik mit Vorliebe für kreatives und intellektuelles Songwriting werden das Album lieben. Alle anderen Musikliebhaber können mal reinhören und sich überraschen lassen.
VÖ: 30.04.2010
Tracklist:
01. Kaethe 8/10
02. Laut reden nichts sagen 7/10
03. Weil das morgen noch so ist 6/10
04. Königin 8/10
05. Kartoffelsuppe 6/10
06. Kann ich auch 9/10
07. Ene Mene 7/10
08. Weine nicht mein Kind 8/10
09. 110 7/10
10. Kontrollverlust 8/10
11. Nutten und Koks 7/10
12. Berühr mich nicht 8/10
Durchschnitt: 7,4 /10
Gesamteindruck: 7/10