Man hätte ja auf den Gedanken kommen können, dass es bei Ash live ähnlich poppig angehaucht und von Keyboards beeinflusst zugehen wird, wie beim ersten Teil ihrer „A-Z Series“. Aber weit gefehlt. Bei ihrer Show am Donnerstag Abend im rappelvollen Kölner Luxor hat die Band definitiv die Gitarren sprechen lassen. Sie präsentierten ein hitgespicktes Set, das kaum Zeit zum Durchatmen und erst Recht keine Wünsche offen ließ.
Den gelungenen Einstieg in den Abend liefern Cloudberry, die sich eines bereits für den Support-Act zahlreich erschienenem Publikums erfreuen können. Um 21.15 Uhr geht es dann los mit Ash. Und gleich der erste Song „Lose Control“ weist den Weg: Es soll verdammt laut und schweißtreibend werden an diesem Abend! Vor allem wird es auch ein kleiner Trip in die Vergangenheit, denn gleich fünf Songs vom Album namens 1977, das die Band Mitte der Neunziger im Handumdrehen zu einer der angesagtesten Indie-Rock-Bands auf der Insel machte, gibt es zu hören. Platz für Neues ist natürlich ebenso, da hat sich die Band wahre Rock-Kracher wie „Dionysian Urge“ oder „The Dead Disciples“ ausgesucht. Weniger Up-Tempo, aber nicht weniger zum Mitsingen animierende Stücke wie „Shining Light“ und „True Love 1980“ werden ins Set eingebaut. Die Stimmung auf den Höhepunkt bringen dann endgültig „Oh Yeah“ und „Kung Fu“. Bei Letzterem gibt es unter den Zuschauern kein Halten mehr, was vor allem am englischsprachigen Publikum liegt, das die ersten Reihen ordentlich aufmischt. Und als Sänger und Gitarrist Tim Wheeler kurz darauf noch „Girl From Mars“ anstimmt, scheint der Abend hier schon perfekt. Von großen Ansprachen hält er nichts, kommentiert den Applaus der begeisterten Zuhörerschaft immer wieder mit einem knappen „Cheers“. Kein Problem, solange ihm die Spielfreude so deutlich ins Gesicht geschrieben steht. Nach „Angel Interceptor“, der ersten von insgesamt vier Zugaben, wird im Publikum noch mal spontan „Oh Yeah“ gesungen. Da kann sich auch Tim Wheeler nicht zurückhalten und spielt den Chorus an. Den Abschluss des knapp 90-minütigen Sets bildet „Burn Baby Burn“, wieder ein echtes Highlight, es darf ein letztes Mal mitgetanzt und mitgesungen werden. Schweißgebadete Band, schweißgebadete Fans, zufriedene Gesichter auf beiden Seiten. Was will man mehr.
Setlist:
Lose Control
A Life Less Ordinary
Dionysian Urge
Goldfinger
Petrol
Shining Light
Joy Kicks Darkness
Orpheus
The Dead Disciples
True Love 1980
Oh Yeah
Kung Fu
Arcadia
Girl From Mars
Return Of White Rabbit
Angel Interceptor
Jack Names The Planets
Twilight Of The Innocents
Burn Baby Burn
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Fotos vom Konzert; Fotografin: Julia Laacks
Angel Interceptor fehlt bei den Zugaben 😀
Das wollten wir natürlich nicht unterschlagen! Danke für den Hinweis!