Wer We Are Scientists kennt, der weiß eigentlich, was er von den verrückten Professoren zu erwarten hat: Ein Konzert mit Comedy-Einlage.
Nicht anders war der Abend im Luxor. Nachdem sich die englische Band Minus The Bear als äußerst passender sowie sehr talentierter Support erwies und durchaus mehr als 30 Minuten Auftrittszeit verdient gehabt hätte, betreten um Punkt 22 Uhr die drei Amerikaner die Bühne der fast ausverkauften Location.
Ohne große Worte zu verlieren, spielt man Publikum und sich selbst mit „Dinosaurs“, „I Don’t Bite“ und „Nobody Move, Nobody Get Hurt“ warm.
Einen ersten Lacher gib es dann, als Sänger Keith äußerst amüsiert dreinschaut, während die drei Fotografinnen des Abends den Miniatur-Fotograben über die Bühne hinweg verlassen müssen und sich bemühen, durch gebückten Watschelgang so wenig wie möglich aufzufallen.
Kaum wenige Minuten später erklimmt der erste Crowdsurfer des Abends die Menge. Ein überdimensionierter Teddybär bahnt sich seinen Weg bis zur Bühne und entlockt den beiden Frontmännern den gebrochen-deutschen Kommentar „Das Bärchen hat sein Herz geöffnet“.
Musikalisch – ja davon gab es auch was und zwar vom Allerfeinsten – ist es eine Reise durch alle 3 Alben, wobei die tanzbaren Songs wie „Nobody Move, Nobody Gets Hurt“, „The Great Escape“ und „Nice Guys“ die Richtung angeben und den Bereich vor der Bühne in eine hüpfende, homogene Masse verwandeln.
Trotz aller Bemühungen der Securities (ausdruckstarker böser Blick und wildes Leuchten mit der Taschenlampe) erheben sich immer wieder Crowdsurfer aus der Menge. Selbst als Keith und Chris besorgt anmerken, dass man davon nicht nur schwanger werden, sondern auch „rectal disfunctions“ davon tragen könne, ebbt der Strom der Surfer nicht ab.
Über mangelnde Interaktion des Publikums kann sich die Band also nicht beschweren und überhaupt ist die Stimmung hervorragend. Kaum die Instrumente abgeschnallt, setzen schon die ersten Zugaberufe ein, die mit „Break It Up“ und „Cash Cow“ dann auch grandios befriedigt werden.
Fazit: Die nächste Chance schwanger zu werden, gibt es im November in Essen. Bereit? Jawoll!
Setlist:
Dinosaurs
I Don’t Bite
Nobody Move
Impatience
Let’s See It
Rules
This Scene Is Dead
Inaction
Pittsburgh
Chick Lit
It’s A Hit
Nice Guys
Ambition
The Great Escape
Jack & Ginger
After Hours
Break It Up
Cash Cow
Bilder vom Konzert, Fotografin: Verena A.