Die verschiedenen internationalen Einflüsse seiner Biographie hört man YOAVs Musik an. Man kann sich einbilden, dass die Percussions von A FOOLPROOF ESCAPE PLAN irgendwie afrikanisch klingen, an einigen Stellen sogar R&B-lastig. Und einige arabisch anmutende Klänge sind hier und da auch zu verorten. In erster Linie aber steht YOAV selbst mit seiner Akustikgitarre im Vordergrund. Wobei das Wort Vordergrund in Verbindung mit seiner Musik so eine Sache ist. Auch nach fünf Hördurchläufen will die Platte einfach nicht so richtig zünden – weder Songwriting noch Arrangement können für große Begeisterungssprünge sorgen. Für eine verqualmte Lounge, in der entspannt Cocktails geschlürft werden, bietet A FOOLPROOF ESCAPE PLAN genau die richtige Musik. Tut nicht weh und dudelt gemächlich vor sich hin – eine Platte für den Hintergrund. Aber zum bewussten Hören bietet das Album leider zu wenig Begeisterndes.
Trotzdem ist es verrückt: Irgendwie will ich die Platte dann aber doch noch einmal hören, ihr noch einen sechsten Hördurchlauf gönnen. Denn die Atmosphäre, die YOAV erzeugt, ist sehr dicht und dann plötzlich doch irgendwie fesselnd. Ein Hoch auf die Ambivalenz!
VÖ: 24.09.2010; Rykodisc (Warner)
Tracklist:
01. Greed 6/10
02. Moonbike 6/10
03. Safety In Numbers 6/10
04. Yellowbrite Smile 7/10
05. Spidersong 6/10
06. Little Black Box 5/10
07. Easy Chair 6/10
08. Anonymous 6/10
09. 6/8 Dream 6/10
10. We All Are Dancing 6/10
Durchschnitt: 6/10
Gesamteindruck: 6/10