Als Muse für dieses Review (und zugleich als zentraler inhaltlicher Gegenstand) fungierte IMAAD WASIFS neues Album THE VOIDIST. Der aus Vancouver stammende Sänger, Gitarrist und Songschreiber ist hierzulande kaum bekannt. Eingefleischte Szenekenner könnten ihn eventuell kennen als Teilzeit-Gitarrist der YEAH YEAH YEAHS, die er vor ein paar Jahren auf Tour begleitete. Trotzdem: THE VOIDIST ist bereits das dritte Soloalbum von WASIF. Es verbindet Folk- und Bluesrock, garniert mit einem nicht zu leugnenden psychedelischen Einschlag. Kein Wunder, schließlich ist der Kanadier aufgrund seiner indischen Wurzeln standesgemäß leidenschaftlicher Sitar-Spieler. Wie es bei psychedelischer Musik (die zudem textlich einen leicht spirituellen Touch hat) zu erwarten ist, versetzt einen die Platte in Trance – man träumt beim Hören vor sich hin sozusagen. Ist der Trip vorbei, stellt man konsterniert fest, dass von seinem Zauber allerdings nicht so viel hängen geblieben ist. Homogen ist das Album, kein Song sticht heraus – auch wenn einige Stücke etwas gemächlicher angelegt sind während andere wiederum die rotzigere Bluesrock-Komponente in den Vordergrund stellen.
WASIF ist mit THE VOIDIST ein Album gelungen, in das man sich sprichwörtlich hineinfallen lassen kann – aber eben ohne Nachwirkungen. Damit würde sich die Platte übrigens hervorragend als Beischlafmusik eignen, als kleiner Tipp am Rande.
Diese Erkenntnis zu erlangen hat mindestens 42 Minuten gedauert, was in etwa der Spielzeit von THE VOIDIST entspricht. Und nicht minder lange habe ich vor meinem weißen Blatt Papier gesessen – schließlich schwebte ich in Trance.
VÖ: 22.10.2010; Viva Hate/Cargo
Tracklist:
01. Redeemer 6/10
02. Priestess 6/10
03. Fangs 6/10
04. Widow Wing 6/10
05. Our Skulls 6/10
06. Return to You 6/10
07. The Hand of the Imposter (Is the Promise of My Own) 6/10
08. Daughter of Fire 6/10
09. Her Sorcery 6/10
10. Another 6/10
11. Razorlike 6/10
Durchschnitt: 6/10
Gesamteindruck: 6/10