Um die gewünschte Distanz zum Hamburger Bandalltag und eine besondere Atmosphäre zu schaffen, nistete sich die Band Anfang 2010 im finnischen Lathis ein, um ihr Debütalbum fernab der Heimat zu produzieren. Und man hört das verschneite Nirgendwo mit diesem Wissen wirklich heraus. Der Albumtitel PATIENCE CAMP bezieht sich auf das für über zwölf Wochen hoffnungsvolle Heim der katastrophal verlaufenen antarktischen Endurance-Expedition, die dort vor fast hundert Jahren auf Rettung wartete. In genau 40 Minuten und 10 Songs bietet ihr gemeinsames Debüt PATIENCE CAMP sorgfältige Arrangements voll romantischer Melancholie („Love Vs. Reason“ und „History Lane“), die Fernweh und Lebenslust erwecken und gerne auch mal euphorisch in den Alternative Rock entgleiten. Auf den grandiosen Opener „Urban Spaces“ folgt direkt die britpoppige Single „You And I“ und spätestens beim dritten Song ist man verzaubert.
Zwischen Tocotronic und U2 bedienen Tusq dank Produzent Jürgen Hendlmeier auch mal altbewährte Soundgefilde. „Let The Fairies Lead The Ways“ könnte schon rein titeltechnisch als Homage an erstere gedeutet werden. Aber ohne Frage trumpfen Tusq nicht mit Versatzstücken und der Summe ihrer Einzelteile auf, sondern schaffen es eine himmelsstürmende Sphäre zu kreieren, die für eine deutsche junge Band schon beachtlich ist und seinesgleichen sucht.
VÖ 22.10.2010 Strange Ways / Indigo
Tracklist:
Trackliste:
01. Urban Spaces 8/10
02. You And I 9/10
03. Love Vs. Reason 8/10
04. History Lane 7/10
05. Let The Fairies Lead The Way 8/10
06. Fortune 9/10
07. Full Scale Retreat 9/10
08. Heartdrive Collective 8/10
09. Fields Of Spring 8/10
10. Unfold 9/10
Durchschnitt: 8,3
Gesamteindruck: 8 /10