Auch wenn sich die jmc Redaktion für die besinnlichen Tage zu ihren Lieben zurückgezogen hat, haben wir es uns nicht nehmen lassen, die in(die) Weihnacht mit Roland Meyer de Voltaire, Alex Amsterdam und Punk’d Royal anzuschauen. Bei wundervollem Tauwetter fand sich das Publikum im Düsseldorfer Zakk ein und mit nur minimaler Verspätung leitete Roland Meyer de Voltaire den Abend ein. In Begleitung seiner Band Voltaire schon bekannt, begleitete ihn an diesem Abend lediglich seine Gitarre und wohl die nötige Portion Weihnachtsstimmung. Besonders sein Song “So Wie Es Ist“ mutete sehr besinnlich an, und man kam wohl nicht umhin, gerade bei diesem Anlass an Weihnachtslieder aus Großmutters Stuben, wie in etwa “Maria Durch Ein Dornwald Ging“, zu denken. Außerhalb dieses Liedes stellte sich die Stimmung natürlich wieder auf die Konzertatmosphäre ein. Am besten in Erinnerung blieb hier wohl der einzige Song, der nicht von dem Sänger und Texter selbst geschrieben wurde. „Schade, denn sonst wäre ich wohl reich“, so der sympathische Kölner, der es versteht, in ruhiger und passender Form zwischen den Songs mit dem Publikum zu interagieren. Das Gnarls Barkley Cover “Crazy“ nahm die Band Voltaire auf ihrer Russland Tour mit ins Set und sollte also auch an diesem Abend den Zuschauern nicht vorenthalten werden.
Nach einer wirklich kurzen Umbauphase betrat dann Alex Amsterdam die Bühne. Oft auch solo und so ganz im Stile von Roland Meyer De Voltaire auf den Bühnen unterwegs, brachte er aber seine Band, klassisch bestehend aus Bass, zweiter Gitarre und Drums, mit ins Zakk und bot so nach dem Dolce seines Bühnenvorgängers das Espressivo mit einer ordentlichen Portion Indie Pop. Hat man Alex Amsterdam bisher eben nur solo gesehen, so wird einem sehr schnell klar, dass seine Songs mit Unterstützung weiterer, raumfüllender Instrumente einen tieferen, rockigeren und runderen Charakter erhalten. Der Indie Pop schrammelt sich mit großen Schritten fast schon zum Gitarren-Indie-Rock, Alex’ Stimme vermischt sich mit dem Gesamtsound, der Singer-Songwriter-Stempel verblasst und so wird insbesondere “Liar, Liar“ zum noch tanz- und mitsingbarerem Gute Laune Hit. Und trotzdem lässt es sich Alex Amsterdam nicht nehmen, auch eine Soloeinlage zu spielen. Und so erschallt seine ganz eigene Version des Radiohead Klassikers “Creep“. In Alex Amsterdam Manier. Anders.
Das Tempo steigernd betraten dann Punk’d Royal das Rampenlicht und bescherten dem Publikum mit einer Mischung aus alten, neuen und gar noch nie live gespielten Songs das Presto der vorweihnachtlichen Szenerie. Mittelpunkt des Bühnenbilds bildete der Mac, der die so typischen Synthie-Sounds des Düsseldorfer Trios hervorzauberte. Versetzen die neuen Songs wie “Kites“ oder “One Room, One Hour“ die Zuhörer klanglich in die frische, unbeschwerte Dur-Welt, so erinnern die älteren Stücke an die Zeit des Waves. Und doch wird der eigenen Linie treu geblieben; das Set so rund wie abwechslungsreich, die Jungs so locker wie professionell. Und wieder sieht sich das Publikum vor unheimlich sympathischen Künstlern, denen es geling, die Brücke zwischen Bühne und Publikumsraum zu schlagen. Zur Feier des Tages spielen sie ein ganz frisches Stück. “Park People“ steht ganz im Erbe der im Juni veröffentlichten EP MUSCLES und scheint gleichzeitig ein viel versprechender Vorgeschmack auf die nächste CD der Jungs zu sein. Augen und Ohren offen gehalten heisst es da also!
Fotos vom Konzert, Fotograf Jan Ferno.
Roland Meyer de Voltaire:
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Alex Amsterdam:
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Punk’d Royal:
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