Ein Abschied für immer? Bright Eyes Mastermind Conor Oberst kündigt mit THE PEOPLE’S KEY das vorerst letzte Album seiner Band an. Wenn man dem Glauben schenken mag, so ist es sicherlich ein Abschied der schwer fällt. Denn THE PEOPLE’S Key ist nach vier Jahren, in denen Herr Oberst mal hier und mal da musikalisch mitmischte, wieder einmal so ein Album, dass seine musikalische Fähigkeiten als sehr talentierter Songschreiber unter Beweis stellt.
Zwar reicht er damit nicht an frühere Glanztaten wie LIFTED… oder I’M WIDE AWAKE IT’S MORNING heran, rehabilitiert sich nach den zuletzt eher durchschnittlichen Veröffentlichungen seiner Band jedoch und zeigt dass er und die Bright Eyes eigentlich noch längst nicht Tod sind.
Den Anfang macht mit „Firewall“ ein Kommentar über Ufos, Zeitreisen und die Ursprünge des Lebens. Die richtig wichtigen Themen also. Und in bester Bright Eyes Tradition, denn alle Alben der Band beginnen traditionellerweise mit einer Soundcollage. Erst nach gut zweieinhalb Minuten verstummt der Sprecher, der mit leisem Orgelsound unterlegt ist und Conor Oberst Gesang, begleitet von einer Akustikgitarre setzt ein. Ruhig und melancholisch mutet der Einstieg in THE PEOPLE’S KEY an, wer jedoch glaubt, dass es in diesem Modus weiter geht, der irrt. Denn eigentlich präsentiert sich die Band um einiges rockiger als bisher, wie die beiden nächsten Stücke „Shell Games und das fröhliche „Jejune Stars“ beweisen.
Hypnotische Gitarren, stampfende Drums warten dann in „Haile Selassie“, elektronischere Sphären in „A Machine Spiritual (In The People’s Key)“, während es in der Pianoballade „The Ladder Song“ doch wieder sehr melancholisch zugeht. Auch in „Approximate Sunlight“ ist es vor allem die brüchige Stimme Conors, die den Song trägt.
Die Lyrics bleiben vage auf THE PEOPLE’S KEY – nicht unbedingt etwas neues im Bright Eyes Universum – die Melodien und Rhythmen dafür fesseln den Zuhörer sofort.
Alles in allem ist das eine Rückkehr zu den Stärken der Band und vielleicht ihr bisher abwechslungsreichstes Album. Hoffen wir, dass es nicht ihr letztes Lebenszeichen ist.
VÖ: 11.02.2011 Saddle Creek
Tracklist:
01. Firewall 7/10
02. Shell Games 8/10
03. Jejune Stars 8/10
04. Approximate Sunlight 7/10
05. Haile Selassie 7/10
06. A Machine Spiritual (In The People’s Key) 8/10
07. Triple Spiral 7/10
08. Beginner’s Mind 6/10
09. Ladder Song 7/10
10. One For You, One For Me 6/10
Durchschnitt: 7,1/10
Gesamteindruck: 7,5/10