Carl Norén – Owls

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Da stellt man sich als Sugarplum Fairy Fan doch wirklich etwas anderes von dem ersten Soloalbum des Sängers und Gitarristen Carl Norén vor! So verwirrt einen der Opener „Tired Of Running Pt. 1“ doch zunächst zurücklässt, so sehr wird man bereits vom träumerischen „New York“ entschädigt, direkt vom Fernweh gepackt, um bereits vom dritten Track „The Anger“ vollends den Streichern rund um Carls Stimme zu verfallen. Schließt man die Augen, so fühlt man sich bei diesem Stück an das aus den späten 90ern stammende „Les Nuits“ von Nightmares On Wax erinnert, möchte geradewegs seine übergrößen Kopfhörer aufsetzen und mit der nächsten Straßenbahn durch die Nacht der Großstadt fahren. Ohne Ziel, nur mit Carl.

Das nachfolgende „Brothers“ klingt ganz ungewohnt ruhig; Carls beinahe zerbrechliche Stimme, allein begleitet von einer Akustikgitarre. Hier und da tragen Streichinstrumente die Melodie, schwören Wehmut herauf. Doch diese verfliegt spätestens bei „Going Out Tonight“, der beträchtlich in Sugarplum Fairy Manier daher kommt. Carl versteht es, in seinen gänzlich selbst komponierten Songs auf fast schon unheimliche Art und Weise die Sehnsucht herauszukitzeln. Gefühlsdusselig, mögen Kritiker sagen. Wunderbar zart und unglaublich echt, die Liebhaber. Diese Gefühl zieht sich wie ein roter Faden durch OWLS. Die seichten Klaviertöne bei „Hide Away“ versüßen die Nächte, bei der schwungvollen Melodie von „That’s The Way I Like It“ möchte man sich in seinem Zimmer auf dem Boden neben sein Lieblings-Musik-Abspiel-Gerät setzen und sich, wie unserer Generation leider fast nur noch aus Filmen oder dem Video zu „Brimful Of Usher (Cornershop)“ bekannt, ganz der Musik widmen, alles andere um sich vergessen.

Ein gelungenes, wenn auch ruhiges Solodebüt des jungen Herrn Norén. Zum rocken gibt’s ja nach wie vor Sugarplum Fairy. Für die emotionalen Momente nun zum Glück ja auch Carl allein. Man möchte auswandern. Nach Schweden. Mit riesen Kopfhörern. Per Bahn. Mitten in der Nacht.

VÖ: 18.02.2011; EMI

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