Bodi Bill – What?

Die drei ist eine magische Zahl bei Bodi Bill. Nicht nur, dass sie mit WHAT? ihr drittes Album herausbringen. Die drei haben auch genau drei Jahre gebraucht, bis sie mit diesem fertig waren. Aller guten Dinge sind drei müssen sich die Berliner gedacht haben. Da die ersten zwei Alben in recht kurzem Abstand herausgebracht wurden und sich auch stark ähneln, ist es umso interessanter was die Band bei ihrem neuen Meisterstück musikalisch auf die Beine gestellt hat.

Nicht nur wir sind gespannt, denn an vier aufeinander folgenden Tagen füllten sie das Berliner Lido bis nach oben hin, sodass sogar jedes dieser Konzerte ausverkauft war. Auch durchweg positive Kritik kam aus den Zuschauerreihen, denn das neue Album fügt sich augenscheinlich nahtlos an alte Stücke. Doch beim Hören der frischen Platte merkt man schon einige Unterschiede. Insgesamt wird die Platte ruhiger und harmonischer, wie beim Stück „Garden Dress“, bei dem der Refrain zweistimmig ist und dadurch besonders schön klingt. Auch gleich die Nummer eins auf WHAT? namens „Paper“ beginnt sehr langsam und bedacht, hat jedoch einen phänomänalen Aufbau, sodass sich eine starke Steigerung als guter Einstieg bietet. Absolutes Highlight des Albums ist „Brand New Carpet“, welches auch schlauerweise gleich als neue Single erkoren wurde. Sie geht nicht nur dank ihres eingängigen Rhythmuses ins Ohr, sondern auch die Art von Fabian Fenks zu singen, prägt sich hier besonders ein. Hin und wieder erinnert das Trio ein wenig an Bloc Party in ruhiger, wie zum Beispiel bei „Pyramiding“, doch der rote Faden ist bei ihnen noch ein anderer. Obwohl das Lied „And Patience“ eins der schnelleren ist, genauso wie das darauffolgende „Hotel“, hat man bei beiden das Gefühl, dass eine Gesetztheit in die Band eingekehrt ist, so dass das Album stilsicher und sehr bedacht gestaltet scheint. Ein Selbstbewusstsein über ihre Musik scheint sich nach so langer Zeit eingeschlichen zu haben. Bodi Bill verlieren nie ihre elektronischen Elemente aus den Augen, genauso wenig wie ihre klassischen Instrumente wie Gitarre oder Bass. Das letzte Stück „Friends“ umfasst allerdings sehr viel Electro und beinhaltet auch noch einen Hidden Track, welches ein gelungener Abschluss für ein gelungenes Album ist.

Insgesamt haben die Haupstädter also ein rundes Werk getätigt, doch wem diese Musik gefällt ist bestens bedient mit WHAT?, auch wenn es mit 10 Songs recht kurz ist.

VÖ: 18.03.2011; Sinnbus / Rough Trade

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