Die beiden Multiinstrumentalisten packen dazu noch zahlreiche Instrumente aus: Von Mandoline, Ukelele und Glockenspiel bis zu Akkordeon, Trompete und Kalimba reicht die Bandbreite, dazu gibt es hochgradig packende Melodien mit ohrwurmhaftem Refrain-Gesang, die die zuvor getroffenen Aussagen immer wieder in einem höchst ironischen Licht erscheinen lassen. Ob das von den Protagonisten so gewollt ist, ist nicht überliefert. Klar ist nur, dass Friska Viljor ein Hang zum Bombast vereint. Das klingt mal nach übersteigertem Indie-Rock, mal nach schwulstiger Big-Band, mal überspitzem Country- oder Folkpop.
Manchmal ist es aber auch Zeit für richtig traurig klingende Momente. Auf „Useless“, „To Be Alone“ und dem 7-Minuten-Epos „People And So On“ werden die Töne ruhiger, die Stimmung finsterer, die Arrangements kitschiger. Diese stehen in krassem Gegensatz zum Opener, der richtig durchstartet und direkt mal so viel gute Laune verbreitet, dass sie sich auf Albumlänge hält. Selbst die Schunkelrhythmen auf „You Meant Nothing“ bleiben so nur ein kurzer Schreck, der im Verlauf des 11 Songs starken Albums gleich mehrfach wieder ausgeglichen wird. Denn im Endeffekt fügen Friska Viljor ihrer Discographie hier ein beachtenswertes Puzzleteil hinzu, das trotz einiger kleiner Schwächen zu Recht ordentlich Aufmerksamkeit verdient.
VÖ: 25.03.2011; Haldern Pop / Cargo
Tracklist:
01. Larionov 10/10
02. Come on 9/10
03. You meant nothing 6/10
04. My thing 7/10
05. What you gonna do? 8/10
06. Useless 7/10
07. Passionseeker 8/10
08. Malou 7,5/10
09. Did you really think you could change? 8/10
10. To be alone 7,5/10
11. People and so on 6,5/10
Durchschnitt: 7,7
Gesamteindruck: 8/10