Genau ein Jahr ist es her, dass uns die Dänen von The Blue Van mit ihrer fulminanten Blues-Rock-Bühnenshow komplett vom Hocker rissen. Ein Jahr und anscheinend noch einige Erfahrungen reifer, konnte der Auftritt am 28. März im Studio 672 fast noch mehr überzeugen.
Vortritt ließen die Dänen an diesem Abend allerdings den Distinctives aus Düsseldorf, deren Vorliebe für den Britpop man gleich bei den ersten Akkorden bis ins Mark spürt und deren Gitarrenpop nicht besser hätte ausgewählt werden können, um den Abend mit The Blue Van einzuläuten. Tanzbar ist die Musik allemale, nur scheinen die Konzertgänger sich diesem nicht so wirklich hingeben zu wollen.
Ein eingespieltes Team sind sie, die Jungs von The Blue Van, in dem die Rollenverteilung klar aufgeteilt ist. Sänger Steffen übernimmt hierbei ganz klar den coolen Frontmann, den man sich kaum woanders als auf der Bühne vorstellen kann, sein natürliches Territorium hinter dem Mikro zu sein scheint, wohingegen Bassist Allan es sich nicht nehmen ließ, in beinahe heroischen Posen das Publikum zum ausgelassenen Mitrocken zu animieren. Von einem Bühnenrand zum anderen, rastlos und mit so viel Elan, dass die Begeisterung geradezu auf das Publikum überschwappt. Die Bühne lebt förmlich und so vereinen sich Bühnenshow und der markdurchdringende Sound zum Konzerterlebnis erster Sahne. Ob beim Hundeheulen bei “Beg Like A Dog“ dem Refrain von “Man Up“, das Publikum ist von Anfang an Teil des Dänischen Blues-Rock und lässt sich von Allan nur zu gern noch weiter pushen. Kein Wunder, kriegen die Fans doch eine überaus gelungene Mischung brandneuer, wie auch alter Lieblingssongs, abgerundet durch die charmante Interaktion vor allem durch Gitarristen Sören geboten.
Nach einer guten Stunde endet das Set in einem ausladenden Instrumental, in dem sich erst die Bandmitglieder und nach und nach auch die Zuschauer verlieren. Nachdem sich Musiker und Instrumenten dann doch voneinander wie auch von der Bühne lösen, und sich Erstere eine kurze Verschnaufpause gönnen konnten, werden die Kölner mit noch zwei Zugaben verwöhnt, von denen eine nicht jedes Publikum zu hören bekommt, so Gitarrist Sören. Nein, nein, “Be Home Soon“ spiele man wirklich nicht alle Tage und möchte damit das beste Montags-Publikum beglücken (er wolle nun wirklich nicht mit Superlativen übertreiben, immerhin spielen The Blue Van bereits seit 15 Jahren live, doch für einen Montag sei die Crowd wirklich unübertrefflich!). Sie scheinen sich wirklich wohl zu fühlen in Köln, faste eben wie daheim. Wie schön. Kommt gerne bald wieder.
Setlist:
Beg Like A Dog
Man Up
Loveshot
Silly Boy
Loser Takes It All
Run To The Sun
Mama’s Boy
Fame And Glory
There Goes My Love
True
Put My Name In The Sand
Lay Me Down And Die
Be Home Soon
Fotos vom Konzert, Fotografin Verena A.
The Distinctives
no images were found
The Blue Van
no images were found