WALLS knüpft stilistisch genau da an, wo sein Vorgänger aufgehört hat. Kates Gitarrenspiel und Damons mal treibenden, mal eher rumpelnden Drums, mehr braucht es auch hier nicht an Instrumenten.
Die Songs klingen ausgereifter, vielschichtiger und auch die meist eher dunklen Texte treffen im schicken Kontrast zu den munteren Melodien wieder einmal prima ins Schwarze. Aber leider fehlen eben auch die Überraschungsmomente. Auf richtig Neues wartet man vergeblich und auch bei der Produktion ging man wohl auf Nummer sicher, Ecken und Kanten sind bei den Songs jedenfalls nicht zu finden. Was dem Hörer ebenfalls auf den ersten Blick fehlen mag, sind die richtig zwingenden Songs wie es „Postcards“ oder „Scared As Fuck“ waren. Trotzdem: WALLS ist keinesfalls ein schwaches Album geworden. Bei den 12 Songs gibt es keine Ausfälle, kein Song der nicht passt. Und das treibende „Trains And Tracks“, eines der stärksten Songs des Albums, hat spätestens beim zweiten genauen Hinhören das Zeug zu einem richtigen An Horse-Hit. Ebenso wie „Swallow In The Sea“ mit seinen Whoo-Chören. Und dass sie auch mal richtig melancholisch sein können, zeigen die beiden dann bei „Windows In The City“, dem bisher ruhigsten An Horse-Song, der gegen Ende jedoch wieder ein wenig an Fahrt gewinnt.
Hoffen wir demnächst einfach auf ein wenig Weiterentwicklung im Hause An Horse und freuen uns derweil an zwei Alben, die wissen, wie sie dem Zuhörer immer wieder ein seliges Lächeln entlocken können. Denn Spaß macht WALLS ebenso wie REARRANGE BEDS, soviel ist sicher.
VÖ: 29.04.2011 Grand Hotel Van Cleef/Indigo
Tracklist:
01. Dressed Sharply 8/10
02. Not Mine 6/10
03. Airport Death 7/10
04. Know This, We’ve Noticed 7/10
05. Trains and Tracks 8/10
06. Walls 8/10
07. Brain on a Table 7/10
08. 100 Whales 7/10
09. Leave Me 8/10
10. Windows in the City 7/10
11. Swallow the Sea7/10
12. Tiny Skeletons 8/10
Durchschnitt: 7,2/10
Gesamteindruck: 7,5/10
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