Und doch will so keine Band an die Foo Fighters mit ihrem nunmehr siebten Studioalbum WASTING LIGHT heran reichen. Vier Jahre lang haben die Rocker rund um den Ex-Nirvana Schlagzeuger Dave Grohl plattentechnisch nichts von sich hören lassen. Natürlich lässt man sich da solch eine Platte nicht von irgendwem produzieren. Kein geringerer als Butch Vig, der bereits bei Sonic Youth, den Smashing Pumpkins und Nirvana seine Finger im Spiel hatte, übernahm die Regiearbeiten zum Album. Der Opener “Brige Burning“ reißt die Gesamtheit des Albums an und macht so bereits nach weniges Sekunden des Anspielens Lust auf die geballte Ladung Foos. An Ohrwurmtauglichkeit wird allerdings die erste Single Auskopplung der Platte “Rope“ nicht übertroffen. Da verabschiedet sie sich jedoch so langsam, die Melodiösität. Nicht umsonst hat Dave im Vorfeld das Album als Rückkehr zu ihrem härteren Sound angekündigt. Wie als Beweis kommt “White Limo“ mit fast schon gescreamten Texten, gehüllt in schweren Gitarrenriffs, die die Drums kaum durchscheinen lassen wollen daher. Da staunt der Leihe und der Fachmann wundert sich, dass gerade dieser Song die nächste Single sein soll. Foo Fighter Fans hingegen werden schlicht und ergreifend entzückt sein, ist das doch der Sound, in den sie sich verliebt haben. Der wahrscheinlich emotional greifendste Track ist “I Should Have Known“, in dem Daves Stimme den Schmerz so viel besser zu transportieren vermag, als es die besten Gitarrenriffs der Welt – auch seien es die der Foos – je können werden. Über kleinere Ausfälle wie das doch sehr gefühlsduselige und etwas kitschige „Dear Rosemary“ oder das etwas zu platt daherkommende „A Matter Of Time“ lässt sich dann auch leicht hinwegsehen, denn am Ende beweisen die Foo Fighters wieder einmal, dass sie auch ohne sich gänzlich neuerfinden zu müssen, immer wieder schaffen Alben auf ungemein hohem Niveau zu veröffentlichen. WASTING LIGHT ist sicherlich nicht das beste Album, das Dave Grohl und seine Jungs bisher aufgenommen haben. Aber ein sehr gelungenes.
VÖ: 08.04.2011; RCA/Sony
Tracklist:
01. Bridge Burning 8/10
02. Rope 9/10
03. Dear Rosemary (ft. Bob Mould) 7/10
04. White Limo 7/10
05. Arlandria 8/10
06. These Days 9/10
07. Back & Forth 8/10
08. A Matter Of Time 7/10
09. Miss The Misery 7/10
10. I Should Have Known (ft. Krist Novoselic) 8/10
11. Walk 9/10
Durchschnitt: 7,18
Gesamteindruck: 8,5