Es ist nicht nur der Titel des ersten Longplayers der 6 Jungs aus Malmö: MOMOISM beschreibt laut Band-Philosophie einen idealen Zustand, wenn Band und Publikum verschmelzen, nur noch eins wollen: Spaß haben und tanzen bis zum Umfallen. Für diesen Moment geben Momofoko alles – mit Erfolg, um es gleich vorweg zu sagen.
Auch wenn die Schweden hierzulande noch als Geheimtipp gelten und ein sonniger Sonntagabend nicht gerade prädestiniert erscheint, ihn im Inneren eines engen Clubs zu verbringen, haben doch mehr Neugierige als erwartet den Weg ins Kölner Blue Shell gefunden.
Nach dem Support wird es um 22:00 ordentlich voll on Stage: Momofoko sind heute dank weiblicher Unterstützung zu siebt unterwegs und nutzen mit reichlich Equipment wahrlich jeden Zentimeter der kleinen Bühne aus. Sänger Mårten, trotz seiner zierlichen Erscheinung definitiv vom Schlag „Rampensau“, ignoriert die Enge und tanzt als ginge es um sein Leben. Gleich der Opener „Come Over“ zeigt deutlich wohin Reise heute Abend geht, restlos alles im Mikrokosmos der Band folgt einer klaren Regel: „If you can’t dance to it, it’s not Momofoko“.
Treibende Beats, ein satter Bass, Percussion und Synthies dominieren die gesamte Setlist, von der aktuellen Single „What You Want To Hear“ bis zu „Move Ya“ von der ersten EP.
Mit freundlichem Lokalkolorit („Hallo Kölle“) wird das Volk erst bis an den Bühnenrand gelotst und dann mit Nachdruck auf Party getrimmt: Drummer Sven schaltet in den nächsten Gang und die Aufforderung ist unmissverständlich: „Ich will euch tanzen sehen!“
Momofoko bedienen sich ebenso klar wie schamlos in allen clubtauglichen Genres der letzten 30 Jahre, wirken dabei aber nie beliebig oder berechnend und zelebrieren ihre Melange aus Indiepop, Disco und Funk mit sicht- und hörbarer Spielfreude. Und der Plan geht auf, binnen weniger Minuten können die charmanten Schweden das Kölner Publikum für sich gewinnen, stillstehen ist unmöglich.
Publikum glücklich, Band glücklich, Mission geglückt! Momoism existiert – und wird sich ausbreiten, keine Frage. Diese Band macht einfach Spaß!
Setlist:
Come Over
What You Want To Hear
Modern Wildlife
Old Life
I’ll Be Gone
Still Need To Dance
Bridges
Hush
Human Behavior
Move Ya
Streets Named After Cities
Control
Fotos vom Konzert, Fotograf Daniel Berbig
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