Lieber Indiefan, jetzt mal Hand auf’s Herz: Wie gut findest Du The Sounds wirklich? Gut, deren flachsblondierte Sängerin Maja Ivarsson trägt den Titel „Hottest Woman of Rock“, den sie unlängst vom Blender Magazine verpasst bekam, durchaus nicht zu unrecht. Und dass das aus Malmö stammende Quintett sich neben Rock immer mal wieder Elektroklängen verschrieben hat, ist auch nicht wirklich schlimm. Aber warum sich dermaßen ziellos irgendwo im Mainstream-Wust zwischen Katy Perry, Ke$ha, Lifehouse, David Guetta, Taio Cruz und Kelly Clarkson positionieren? Dieser Schuss geht auf Dauer nach hinten los. Wenn man so schamlos auf Party-Power-Mitgröhl-Pop setzt, darf man sich schlussendlich nicht wundern, wenn man kurze Zeit später auf der nächsten Aprés Ski-Hits auftaucht oder in jeder x-beliebigen Großraum-Dorfdisko gespielt wird.
Was hier dran noch New Wave sein soll, wissen wohl nicht mal mehr The Sounds. SOMETHING TO DIE FOR verheddert sich letztlich am eigenen Anspruch, hip zu sein und landet mitten im Mainstream-Einerlei. Diese Form von selbstbetiteltem „aufmüpfig-übermütigen Gute-Laune-Rock’n’Roll“, so die Presseinfo, kann man gut finden, muss man aber nicht. Kreativ gemachter Indie-Pop geht auf jeden Fall anders.
Da können die fünf Norweger auf „Something To Die For“ noch so viel offensichtliche Partylaune versprühen. Aber ständig voll auf die weichgespülte Radio-Zwölf macht nur bedingt Spaß, selbst wenn sie anfangs mit Songs wie „Dance With The Devil“ durchaus punkten können. Wieso The Sounds die Brechstange nur beim abschließenden „Wish You Were Here“ einpacken, wird wohl auf Dauer ihr Geheimnis bleiben. Denn hier erst beweisen sie erstmalig wirklich Gefühl. Gefühl, das man in den knapp 40 Minuten davor schmerzlich vermisst hat.
Also noch mal, lieber Indiefan. MUSS man The Sounds wirklich gut finden? Nein? Gut.
VÖ: 8.04.2011; Side One Dummy/ Cargo
Tracklist:
Tracklist:
1. It’s so easy 5/10
2. Dance with the devil 7/10
3. The No No Song 5/10
4. Better off dead 5/10
5. Diana 6/10
6. Something to die for 5/10
7. Yeah yeah yeah 5/10
8. Won’t let them tear us apart 4/10
9. The best of me 5/10
10. Wish you were here 7/10
Durchschnitt: 5,4/10
Gesamteindruck: 4/10