Danger Mouse & Danièle Luppi – Rome

Ein Hitproduzent (Danger Mouse), ein Star-Komponist (Danièle Luppi) sowie zwei Grammy-prämierte Sänger/innen als Teilzeitkräfte (Jack White und Norah Jones), das alles versteckt sich hinter dem lakonischen Titel ROME. Dabei ist ROME als Titel äußerst verwirrend gewählt, denn auf den ersten Blick scheint das Album bis auf die Herkunft von Luppi überhaupt nichts mit der italienischen Hauptstadt zu tun zu haben.

Schon das Opening-Theme erinnert an Wüste, sengende Hitze und rauchende Colts, nicht aber das Verkehrstreiben in Rom. Erst auf den zweiten Blick wird die Verbindung klar: zahlreiche Musiker, die schon an Sergio Leones Western-Klassikern „Spiel mir das Lied vom Tod“ und „Zwei glorreiche Halunken“ mitgewirkt haben, wurden hier in die Produktion eingebunden.
Und so wundert es auch nicht, dass ROME in großen Teilen an einen Italo-Western in Albumform erinnert. Ohne wilde Verfolgungsjagden zu Pferde oder wüste Schlägereien im Saloon zwar, aber mit einer großen Portion Fernweh und trauriger Verträumtheit, die in ihren besten Momenten gar Morcheeba- und Portishead‘sche-Höhen erreicht.

Sage und schreibe 12 Grammys vereinen alleine Jack White und Norah Jones für sich, die auf immerhin sechs von 15 Stücken zum Zuge kommen. Dazu zahlreiche Welthits von Brian Burton alias Danger Mouse (u.a. „Crazy“ von Gnarls Barkley) sowie etliche erfolgreiche Soundtracks von Danièle Luppi. Eine schlagkräftige Truppe also, aber dennoch saßen die Langzeitkollegen Burton und Luppi fünf Jahre zusammen, um den Sound von ROME als Italo-Western zu perfektionieren. Ohne elektronische Effekte, dafür mit jeder Menge High Noon-Feeling, Retro-Orgeln, Glockenspiel, Streichern und vor allem zwei Gastsängern, die dank ihres markanten Gesangs daraus immer wieder zeitlose Popmusik machen.
Jetzt fehlt nur noch der passende Film zum Soundtrack. Aber das dürfte nur noch eine Frage der Zeit sein.

VÖ: 13.05.2011; EMI

Mehr zu Danger Mouse



Live-Musik ist besser? Alle coolen Konzerttickets gibt es hier: