Die Meldung, Dan The Automator produziere das neue Dredg-Album, sorgte bei Fans der kalifornischen Art-Rocker für Verblüffung. Man stellte sich die Frage: Wie klingt ein Dredg-Album, das von einem ehemaligen Hip-Hop-Produzenten aufgenommen wird? Die Antwort wird den alteingesessenen Anhängern der Band nicht gefallen: CHLUCKLES AND MR. SQUEEZY, das Ergebnis der Zusammenarbeit klingt anders als alles, was die Kalifornier bis hierher veröffentlicht haben. Den Einfluss Dan The Automators hört man vor allem den Beats an, die elektronischer daherkommen. Drummer Dino Campanella nimmt sich deutlich zurück. Von seinem oft punktgenauen, von komplexen Rhythmusfiguren und Breaks getragenen Schlagzeugspiel ist nicht mehr viel zu hören auf der neuen Platte. Insgesamt gilt: Progressiv ist auf CHUCKLES AND MR. SQUEEZY kaum mehr ein Song. Die Songstrukturen sind eingängig, die Sounds sind glatt und alle Stücke wirken sehr gleichförmig. Dass Dredg eigentlich eine Rockband sind, die sich früher auch schon mal in fünfminütigen Epen hinter großen Gitarrenwänden versteckte und einst Bands wie die Deftones oder Tool in ihrer Referenzliste stehen hatte, mag man beim Hören ihrer neuen Platte kaum glauben. Gegen eine Zuwendung zu geradliniger Popmusik ist grundsätzlich nichts einzuwenden, jedoch sollte sie inspirierter ablaufen als hier, denn leider mangelt es dem Album vor allem an einem: Guten Songs. Viele Stücke reißen bereits textlich und von ihrer Melodieführung nicht mit. Dazu kommen die wirklich langweiligen Arrangements der meisten Stücke: Dredg agieren auf CHUCKLES UND MR. SQUEEZY mit derart gefühlt angezogener Handbremse, dass man als Hörer innerlich ständig denkt: Jetzt muss doch mal was passieren, mal ein dynamischer Ausbruch kommen, eine Steigerung zum Refrain. Man wartet das ganze Album lang vergeblich. Bezeichnenderweise ist „Kalathat“ das schönste Stück der Platte. Ein Song, der nur von Gavin Hayes immer noch beeindruckender Stimme und einer Akustiggitarre getragen wird. Da gibt es den dynamischen Ausbruch – allerdings nicht nach oben, sondern durch noch stärkere Reduktion.
Dredg tun ihren Fans mit CHUCKLES UND MR. SQUEEZY keinen Gefallen. Und ihrer eigenen Karriere womöglich auch nicht: Die alten Anhänger werden den Stilwechsel verschmähen, der Mainstream wird Dredg allerdings auch nicht mit offenen Armen empfangen – denn dafür fehlen dem Album schlicht und ergreifend Songs mit Hitpotenzial. Das meiste läuft eher unter der Bezeichnung „Ganz nett“. Und wessen kleiner Bruder Selbige ist, dürfte ja jedem bekannt sein.
Dredg tun ihren Fans mit CHUCKLES UND MR. SQUEEZY keinen Gefallen. Und ihrer eigenen Karriere womöglich auch nicht: Die alten Anhänger werden den Stilwechsel verschmähen, der Mainstream wird Dredg allerdings auch nicht mit offenen Armen empfangen – denn dafür fehlen dem Album schlicht und ergreifend Songs mit Hitpotenzial. Das meiste läuft eher unter der Bezeichnung „Ganz nett“. Und wessen kleiner Bruder Selbige ist, dürfte ja jedem bekannt sein.
VÖ: 29.04.2011, Vertigo / Universal
Tracklist:
01. Another Tribe 5/10
02. Upon Returning 6/10
03. The Tent 6/10
04. Somebody is laughing 5/10
05. Down Without A Fight 5/10
06. The Ornament 6/10
07. The Thought Of Losing You 6/10
08. Kalathat 7/10
09. Sun Goes Down 6/10
10. Where I’ll End Up 6/10
11. Before It Began 5/10
Durchschnitt: 5,7
Gesamteindruck: 5/10
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