Zeitlose Popmusik und ein bisschen Rock – Die Arctic Monkeys geben sich auf ihrem mittlerweile vierten Album tiefenentspannt. Mehr noch, Alex Turner klingt gerade auf den ersten beiden Stücken des Albums „She’s Thunderstorms“ und dem melodiösen „Black Treacle“ schon fast zu lässig, bevor Schlagzeuger Matt Helder bei „Brick By Brick“ das Mikro übernimmt und den Hörer mit astreinen Rock wachrüttelt. Auch bei „Don’t Sit Down ‚Cause I’ve Moved Your Chair“ dominieren die Gitarren, bevor es mit „Library Pictures“ düster, verzerrt und wirr weiter geht. Danach, In der zweiten Hälfte des Albums wird es dann auch schon wieder ruhiger. Überhaupt erwischt man sich ein ums andere Mal dabei, sich an Mr. Turners Nebenprojekt, den Last Shadow Puppets erinnert zu fühlen und auch einige Sixties-Reminiszenzen wie „The Hellcat Spangled Shalalala“ sind nicht von der Hand zu weisen. Und schließlich gibt sich auch hier noch einmal Josh Homme die Ehre, der mit den Monkeys bereits an ihrem Vorgängeralbum HUMBUG zusammen gearbeitet hat. Dieses Mal jedoch am Mikro als Gastsänger bei dem wunderbaren „All My Own Stunts“. Bereits mit HUMBUG war klar, dass der Richtungswechsel, den die Band eingeschlagen hatte, ihnen verdammt gut steht. Und die erneute Kursänderung Richtung mehr Pop und mehr Eingängigkeit, hat ihren Charme. Vielleicht ein wenig langweilig mögen diejenigen sagen, die lieber Songs der ersten Stunde à la „I Bet That You Look Good On The Dancefloor“ gehört hätten. Denn natürlich, so tanzbar wie zu Beginn ihrer Karriere sind die Arctic Monkeys nicht mehr. Das kann man als Manko ansehen, muss man aber nicht, auch wenn die rockigsten Stücke auf dem Album zu den stärksten zählen. Gibt man den Songs Zeit zu wachsen, sind sie jedoch alles andere als langweilig. Aber da muss man schon den ein oder anderen Hördurchgang mehr investieren als bei den ersten beiden Alben der Affen. Hoffen wir, dass die Hörer sich diesen nehmen, denn es lohnt sich.
VÖ: 03.06.2011; Domino/ Rough Trade
Tracklist:
01. She’s Thunderstorms 7/10
02. Black Treacle 7/10
03. Brick by Brick 8/10
04. The Hellcat Spangled Shalalala 7/10
05. Don’t Sit Down ‘Cause I’ve Moved Your Chair 7/10
06. Library Pictures 8/10
07. All My Own Stunts 7/10
08. Reckless Serenade 6/10
09. Piledriver Waltz 7/10
10. Love is a Laserquest 7/10
11. Suck It and See 7/10
12. That’s Where You’re Wrong 7/10
Gesamteindruck: 7/10
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