Schon an der Tram fangen einen Ticket-An-und-Verkäufer ab. Die Karten für DEATH CAB FOR CUTIE sind begehrt, da lassen sich gute Geschäfte machen. Die Glücklichen mit Karte tummeln sich bei heißem Wetter im Vorgarten des Astra Kulturhauses und genießen ein kühles Bier. Zur Vorband aber ist es schon ordentlich gefüllt im Saal, denn die will sich niemand entgehen lassen. THE HEAD AND THE HEART sorgen von Beginn an für euphorisches Jubeln. Ihre Wohlfühl-Folk-Musik überzeugt live durch noch tiefere Intensität als auf Platte. Das Endstück „Rivers And Roads“ wird zu einer emotionalen Feier und verlangt schon hier dem begeisterten Publikum alles ab. Da müssen sich DEATH CAB FOR CUTIE ordentlich was einfallen lassen, um da mithalten zu können. Als die vier dann kurz nach zehn die Bühne betreten, durchstößt lautes Jubeln die Hitze im Saal. Gemächlich lassen sie es mit „Home Is A Fire“ angehen. Spätestens aber, als die ersten Töne von „The New Year“ erklingen, gibt es kein Halten mehr. Da fällt auch die etwas zu leise gemixte Stimme nicht mehr so auf, da um einen herum sowieso der Text mitgesungen wird. Selten sah man zudem jemanden so schwitzen, wie den sich vor und zurück wiegenden Sänger Ben Gibbard. Seine Jeanshose ist schnell durchnässt und erscheint von weitem wie eine glänzende Lederhose. Dennoch tigert und tänzelt er wie ein nervöses Kind weiter zu der Musik, gern auch off-beat. Die Energie muss raus. Da wirkt Gitarrist Chris Walla daneben wie ein ruhender Pol. Mit Feingefühl singt er die Backing Vocals und sorgt er für die schönen Melodien. In der Mitte des Sets dann verschwinden alle bis auf Gibbard. Der erste emotionale Höhepunkt folgt mit „I Will Follow You Into The Dark“. Wort für Wort wird der Text mitgesungen. Publikum, Gitarre und Sänger werden eins. Danach darf man sich von den mäandernden Beats und Melodien von „I Will Possess Your Heart“ ins Herz von DEATH CAB FOR CUTIE reinziehen lassen. Bereitwillig folgen die Berliner und feiern vor allem ältere Stücke. „The Employment Pages“ wird aber schmerzlich vermisst. Nach „Marching Bands Of Manhattan“ gibt es eine kurze Verschnaufpause, um sich auf den Höhepunkt vorzubereiten. Ganz am Ende, ja, man erwartet es schon, „Transatlanticism“ Jason McGerr drischt auf die Drums, Nick Harmer spielt hypnotisch den Bass und Berlin singt „I need you so much closer“. Dichter kann Musik nicht kommen, tiefer kann sie nicht ins Herz dringen.
Fotos vom Konzert; Fotografin Julia F.:
The Head And The Heart
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Death Cab For Cutie
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