Sie werden selbst nach rund 14 Jahren Bandgeschichte immer noch als reinrassige Iren angesehen – und dabei stammt der Großteil der Besetzung von Flogging Molly aus Kalifornien. Die aber spielen ihren Irish Folk-Rock dermaßen stilecht, dass dieser kleine Fauxpas als reine Ehrerbietung für die Band zu sehen ist, die mit SPEED OF DARKNESS ihr mittlerweile fünftes Studioalbum unter die Leute bringt.
Und passenderweise spiegelt dieses die komplette Bandbreite der Band um Leadsänger Dave King wieder. Diese umfasst sowohl die erwarteten Punk-Kracher, zum Beispiel „Speed Of Darkness“, „Revolution“, „Saints And Sinners“ oder „Oliver Boys“, als auch schöne Midtempo-Folknummern wie „Present State Of Grace“ und „Rise Up“. Dazu noch ein paar Balladen, die locker auch in der Pogues-Discographie ihren Platz gefunden hätten, lässt man mal die gesanglichen Unterschiede zwischen King und Shane MacGowan beiseite („The Cradle Of Human Kind“, „A Prayer For Me In Silence“).
Die Themen schwanken zwischen metaphorisch schwerem Pathos und Sozialkritik und fordern schon mal ganz offen den Beginn der gesellschaftlichen Revolution. Dass SPEED OF DARKNESS aber dennoch nicht zu einer schwer verdaulichen Kost wird, liegt an der schwungvollen Spielweise der Band und der abwechslungsreichen Songzusammenstellung. Live sind Flogging Molly ohnehin eine Macht – und hier gibt es wieder reichlich Nachschub für weitere unterhaltsame Konzerte.
VÖ: 27.05.2011; Borstal Beat Records / Cargo
Tracklist:
01. Speed Of Darkness 8/10
02. Revolution 8/10
03. The Heart Of The Sea 7/10
04. Don’t Shut ‚Em Down 7,5/10
05. The Power’s Out 7/10
06. So Sail On 7/10
07. Saints & Sinners 7,5/10
08. Present State Of Grace 7,5/10
09. The Cradle Of Human Kind 7/10
10. Oliver Boy (All Of Our Boys) 7,5/10
11. A Prayer For Me In Silence 8/10
12. Rise Up 7/10
Durchschnitt: 7,42/10
Gesamteindruck: 8/10
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