Bereits im Intro wird klar, dass man sich die Platte zumindest einen ganzen Durchlauf lang geben sollte, denn hier wurde mutig experimentiert. Rock’n’Roll Einstieg, Screamo und Megafon als Gesangselemente und dann ein Piano? Der zweite Song „Moribund Town“ mutet etwas indie-lastiger an, wäre da nicht neben dem melodiösem Gesang von Sebastian Wolff das harte Zwischengrätschen von Christian Sindermann. „Black Dress“ trägt 80er Anleihen in sich, sperrt sich aber auch hier jeglichem Schubladendenken durch den untypischen Hauch von Metal-Elementen. Eine überraschend fesselnde Mischung. Kurz bevor man glaubt, jetzt könnte nichts mehr kommen, legen die Dänen ein Neil Young Cover zu „Don’t Let It Bring You Down“ auf den Tisch.
Doppelte Stimmgewalt trifft auf doppelte Bass-Stärke, ohne den Raum für Violine, Piano oder E-Gitarre zu versperren. Überhaupt klingt der Sound stellenweise richtig groß, fast hymnenartig. Gekonnt werden melancholische mit aggressiven Parts gemischt und machen KELLERMENSCH zu einem echten Hörerlebnis. Wer auf Tool und Konsorten steht, kann hier eine neue Lieblingsband entdecken.
VÖ: 24.06.2011; Universal
Tracklist:
01. Intro n.A.
02. Moribund Town 9/10
03. Army Ants 8/10
04. Nothing Left 7/10
05. The Day You Walked 7/10
06. Dead End 7/10
07. Narcissmus 8/10
08. Black Dress 8/10
09. All Time Low 7/10
10. Rattle The Bones 8/10
11. Don’t Let It Bring You Down 7/10
12. 30 Silver Coins 7/10
Durchschnitt: 7,5
Gesamteindruck: 8/10
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