Vieles hat sich getan um das Lunatic Festival in der Salzstadt Lüneburg. Der Umzug auf die grüne Mensawiese, der Einsatz einer zweiten Bühne und besonders die Erweiterung um einen zweiten Tag, gibt die Richtung des aufstrebenden Musik-Events in der Hansestadt an. Doch das Wichtigste bleibt beim Alten: Der ganz besondere studentische Flair dieses Open-Air-Festivals, welches mit sehr viel Herzblut und Leidenschaft geschaffen wurde und wird, und das merkt man an jeder Ecke und jedem Detail.
Mit der MTV-Campus-Invasion als großes Vorbild starteten einige engagierte Studenten an der Leuphana-Universität in Lüneburg das Projekt, ein ähnliches, alljährlich stattfindendes Festival auch hier zu erschaffen. Nun, nach sieben Jahren hat sich dieses Projekt zu einem attraktiven gemeinnützigen Musik-Event gemausert, das am 1.+ 2. Juni mittlerweile bis zu 2.500 Gäste anlockt. Zu Recht, denn das facettenreiche Line-Up erfreut jedes Musikerherz. So haben mit Blumentopf und Dendemann zwei alt eingesessene Gruppen aus der deutschen HipHop Szene auch den Weg nach Lüneburg gefunden um die Zuschauer Freitagabends mit vollem Erfolg zum mitgehen und mitgrooven zu bewegen. Zuvor eröffnet die Indie-Band mit Punk Anleihen YA-HA lautstark das Festival, während die Soulqueen Ladi6 aus Neuseeland als Kontrastprogramm die gute Stimmung gefühlvoll auf hohem Niveau hält.
Doch nicht nur auf der Mainstage gibt es tolle Acts zu bewundern. Auch auf der neuen, kleinen aber feinen „Umbauwagenbühne“ ist eine große Auswahl an talentierten regionalen Bands und Künstlern zu entdecken.
Natürlich steht bei beiden Tage die Musik im Vordergrund, doch auch am Rande der blühenden Mensawiese gibt es einiges zu entdecken. Volleyballfelder laden zu einer Partie ein, zahlreiche unterschiedliche Stände mit ihrem eigenen besonderen Flair bieten beispielsweise den eigens gemixten „Lunatic-Cocktail“ an oder verkaufen Leckereien für den Gaumen. Ebenfalls auf dem Campus-Gelände anzutreffen sind zahlreiche Projekte und Vereine, z. B. die fleißigen Helfer von Viva Con Aqua, ein langjähriger Kooperationspartner des Lunatics. Gemeinsam setzen sie sich für das Nachhaltigkeitsprinzip eines Festivals ein, dieses Jahr ist das bestimmende Thema „Wasser“.
Bevor am späten Samstagabend der Headliner des Festivals die Bühne betritt, gebührt zuvor u. a. der Indie-Rock-Band Beat!Beat!Beat! im strahlenden Sonnenschein die Ehre, welche schon von englischen Medien als deutsche Antwort auf Foals gehandelt werden. Auch die drei Pariser Jungs von dOP geben mit einer Mischung aus Electro und Housemusik noch mal richtig Gas. Besonders Sänger Jonathan animiert mit seiner wilden, unbeschwerten Art auf der Bühne das Publikum zum tanzen. Um 21:30 war es dann soweit. Die einleitende Frage hieß wie so oft „Do you want to party with Bonaparte?“ Das Votum der Menge fiel eindeutig aus und die abgedrehte Truppe legen mit ihrer spektakulären, skurrilen Show, den sehr speziellen Kostümen und einschlägigen Songs wie „Anti Anti“ und „Too Much“ einen krönenden Abschluss für das Lunatic hin. Doch die Nacht ist lang und die Party noch lange nicht vorbei. Electro Ferris, Kombinat 100 und weitere namhafte DJs heizten allen Tanzwütigen, die noch nicht genug bekommen haben, in den Aftershows weiter ein. Wir freuen uns auf das nächste Jahr!
Galerie vom Festival; Fotograf Jonas G.
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