Und jetzt? ICKE WIEDER. Paule meldet sich mit einem neuen Album zurück, seinem fünften. Wo 2008 noch die Emotionen in Verbindung von Film und Soundtrack überwiegten, ist ICKE WIEDER klarer strukturiert als BERLIN CALLING. Heißt: Weniger Kopfkino, mehr klatschende Drumloops und Bässe. Manche sagen erwachsener, andere eintöniger. Als „kreativ“ lassen sich aber zweifellos die Songtitel bezeichnen. Oder weiß jemand wirklich, was „Böxig leise“, „Des Stabes Reuse“, „Schmökelung“ oder „Der Breuzen“ zu bedeuten haben?
„Auf diesem Album wird es keinen Gesang geben“, erklärte Kalkbrenner vorab. „Auch die Musik von Übermorgen gibt’s diesmal nicht von mir, sondern es fühlt sich insgesamt eher so an wie… ja, früher.“ Also kein „Sky And Sand“, kein Fritz Kalkbrenner, kein Sascha Funke. Sondern 100% Paul Kalkbrenner. Die kleinen Melodien, die sich auf BERLIN CALLING so ohrwurmhaft ins Gedächtnis gebrannt haben, sie sind noch da. Durchaus. Man nehme nur mal „Gutes Nitzwerk“, „Jestrüpp“ oder „Schnakeln“ als Beispiel. Sie sind nur besser versteckt, simpler und oft von hart drückenden Beats in den Hintergrund verbannt.
So geht ICKE WIEDER etwas mehr in die klassische Techno-Richtung, lässt sich in vielen Teilen besser spät nachts in diesigen, vollgequalmten Elektro-Dissen spielen. Im Prinzip eigentlich nichts Schlechtes. Denn ein zweites BERLIN CALLING sollte das hier ja nie werden.
VÖ: 03.06.2011; Paul Kalkbrenner Musik / Rough Trade
Tracklist:
1. Böxig Leise 7,5/10
2. Gutes Nitzwerk 9/10
3. Jestrüpp 8/10
4. Schnakeln 8/10
5. Kleines Bubu 7,5/10
6. Des Stabes Reuse 7/10
7. Sagte Der Bär 7/10
8. Kruppzeug 7/10
9. Schmökelung 7,5/10
10. Der Breuzen 8/10
Durchschnitt: 7,65/10
Gesamteindruck: 7,5/10
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