Tim und Struppi, Jean Claude Van Damme und Pommes Frites – drei Dinge, die einem spontan in den Sinn kommen, denkt man an das doch recht kleine Land Belgien. Das wenige Bekannte wird überdies meist für ein Produkt französischen Ursprungs gehalten. Ähnlich verhält es sich mit Selah Sue. Denn mit Ragga und Dubstep bringt man Belgien selten in Verbindung. Musik, so scheint es, spielt in der europäischen Comichochburg eine untergeordnete Rolle. Obwohl man mit Universe Zéro, DAAU oder The Black Box Revelation durchaus etwas zu bieten hat. Doch plötzlich kommt eine Belgierin daher und nimmt mit dem selbstbetitelten Album SELAH SUE ein fantastisches Debüt auf (interessanterweise in lauter Studios, die außerhalb Belgiens liegen). Sie gewinnt Gnarls-Barkley-Sänger Cee-Lo Green als Duettpartner („Please“), produziert mit M’Shell Ndegeocello und erobert die Herzen der für ihre kritische Reserviertheit bekannte Franzosen für sich. „Black Part Love“ fegt nur so aus den Lautsprechern, der kleine Bläsersatz hypnotisiert und manifestiert Selah Sues musikalische Unabhängigkeit. Doch abseits von Ragga und Dubstep gibt es auch noch eine andere Seite der talentierten Belgierin: Die akustischen Stücke wie „Mommy“ und „Summertime“ zeigen ein verletzliches Mädchen mit rauchiger Stimme und Gitarre, die bezirzt und den Hörer umgarnt, teils an die frühe Nelly Furtado erinnert und sie von Vergleichen zu Macy Gray löst. Es sind diese kleinen, magischen Augenblicke die Selah Sues Debütalbum zu etwas Besonderem machen.
VÖ: 24.06.2011; Warner Music International
Tracklist:
01. This World 6/10
02. Peace Of Mind 7/10
03. Raggamuffin 8/10
04. Crazy Vibes 8/10
05. Black Part Love 8/10
06. Mommy 8/10
07. Explanations 7/10
08. Please 8/10
09. Summertime 8/10
10. Crazy Sufferin Style 6/10
11. Fyah Fyah 7/10
12. Just Because I Do 5/10
Durchschnitt: 7,2/10
Gesamteindruck: 8/10
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