The Computers – This Is The Computers

Sie sind dreckig, sie sind schnell, sie sind ehrlich. Sie sind The Computers. Und als wäre es wirklich nötig, instruieren sie sich in ihrem Albumtitel selbst: THIS IS THE COMPUTERS. Wenn diese Band also Programm der Platte ist, kommt schon nach den ersten Tönen ein Wunsch auf: Ein Teil des Ganzen sein. Als wer oder was ist eigentlich egal. Denn jeder Track punkt so hart, dass selbst Kabel tragen wohl eine ziemlich steile Aufgabe wäre bei einer Band, mit der man musikmäßig ganz eindeutig verdammt gut abgehen kann.

Der Opener „Where Do I Fit In“ lässt schon darauf schließen, was einen in den nächsten 26 Minuten (!) erwartet. Die Band spielt allerfeinsten Punk, lässt ihre Rock ‘n Roll Attitüde („Rhythm Review“) aber nicht links liegen. Man wird so schön angeschrien, dass man zurück brüllen will. Nicht aus Wut, sondern um sich gemeinsam ganz gepflegt über Alles und Nichts zu unterhalten. Überhaupt, diese Assoziation Punk sei entweder ans kommunistische Manifest oder Büchsenbier geknüpft, zeugt nicht nur von vollkommener Unwissenheit, sie ist auch schlichtweg falsch. Und THIS IS THE COMPUTERS ist der Beweis. Wörter wie Fuck sind so salonfähig, dass man sich ja ob der blumigen Sprache derzeitiger Pop-Alben schon fast fremdschämt. The Computers nennen das Kind endlich beim Namen („Hot Damoclease“). Schade, dass es nur elf Lieder sind, die einen gedanklich in den schwitzigen kleinen Club entführen, in dem man mit 16 noch gefeiert hat, als gäbe es kein Morgen mehr.

Wer die Chance hat, The Computers live zu sehen, sollte das unbedingt tun. Egal, ob jede Zeile bekannt ist oder eben nicht. Wer wie diese Band auf der Platte so viel Gas gibt, für den gibt’s fast schon eine Live-Garantie. Die abgewetzten Tanzschuhe müssen getragen werden. Und zwar die, die seit zehn Jahren existieren und mindestens drei Festivals überlebt haben. Nur die haben den Esprit, um zu straightem Punk abzugehen. Und sollte die Live-Garantie nicht aufgehen, sei versichert: The Computers machen keine Elektro-Synthie-Klangschalen-Experimente. Ein Konzert dürfte damit eins garantiert sein: Hipsterfrei. Wie schön.

VÖ: 10.06.2011; One Little Indian/Rough Trade

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