„I’ve had the time of my life“ ertönt es aus den Boxen des Festsaals Kreuzberg. Und nein, wir sind hier nicht etwa auf einer 80er-Party gelandet. Es ist das Intro und somit der Beginn des We-Are-Scientists-Konzerts an diesem Samstagabend. Keith Murray und Chris Cain mit Drummer Andy Burrows im Gepäck, die zwischen ihren Auftritten bei Rock am Ring und Rock im Park kurzerhand noch Zeit gefunden haben, auch Berlin einen Besuch abzustatten, betreten sichtlich gut gelaunt die Bühne und legen los. Mit „Nice Guys“ aus ihrem aktuellen Album BARBARA. Die Stimmung im Festsaal ist trotz saunaartigen Bedingungen gut, auch wenn man sich eigentlich gar nicht zu bewegen braucht, um ins Schwitzen zu geraten. Und das obwohl man auf die üblichen hellen und zusätzlich wärmenden Scheinwerfer verzichtet hat. Die Band ist jedenfalls kaum angeleuchtet, lediglich durch Beamerprojektionen, die jedoch auf der schwarzen Bühnenwand jegliche Wirkung verfehlen.
We Are Scientists scheren sich nicht groß um die möglichen Erwartungen des Publikums und spielen ihren Übertanzhit “Nobody Move, Nobody Gets Hurt“ gleich an dritter Stelle. Bewegt wird sich dabei gewaltig, soviel ist sicher. Ansonsten geben die Wissenschaftler einen guten Querschnitt aus ihren drei bisher erschienenen Alben. Musikalisch ist das alles einwandfrei und vor allem Chris ist auch immer wieder bemüht, teilwese auf Deutsch Kommunikation mit dem Publikum zu halten – trotzdem irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass hier heute Abend das meiste doch sehr routiniert heruntergespielt wird. Eigentlich leben We-Are-Scientists-Konzerte neben der Musik auch von Keiths und Chris‘ Humor, den sie heute an einigen Stellen zwar kurz aufblitzen lassen, jedoch weniger als sonst. Vielleicht ist das auch einfach den äußeren Bedingungen geschuldet. Wir wissen es nicht. Seis drum, Spaß hat das Publikum auch so, besonders bei der Zugabe, die mit „Central Ac“, „This Scene Is Dead“ und „In Action“ noch einmal tanztechnisch alles abverlangt und bei der Keith sich dann auch zu einem Ausflug in die Menge hinreißen lässt. Alles in allem ein unterhaltsamer Saunatanzabend, der jedoch das gewisse Etwas vermissen lässt.
Fotos vom Konzert; Fotografin Roxi K.
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