Das geht ja schon gut los. Der Album-Opener „The Bomb“ ist genau das was der Titel verspricht: Ne Bombe. Unfassbar groovy und mitreißend, gibt es fast kein Halten mehr, sobald die ersten Sekunden anlaufen. Mit „Buttersoft Seats“ wird dann erstmal kräftig das Tempo nach unten geschaubt, aber zumindest ist die durch weiblichen Gesang unterstützte Chorusline „Brand New Truck / Buttersoft Seats“ nicht minder catchy wie die aktuelle Singleauskopplung „The Bomb“. Texlich gesehen könnte man jetzt fast von einem Männer-Lovesong ausgehen: Einem Liebeslied an ein Auto. Dabei steckt doch viel mehr und deutlich tiefgründigeres in den restlichen Zeilen. Tiefgründiges, sowie kritische Betrachtungen des ganz normalen Alltagswahnsinns finden sich sogar nahezu in jedem Track versteckt. Wie auch ein gesundes Maß an Ironie. Sehr sympathisch.
Für Pigeon-John-Neulinge, die angefixt vom Gute-Laune Radiohit „The Bomb“ in freudiger Erwartung eines Tanzflächenfüllers beim Plattendealer des Vertrauens nach DRAGON SLAYER fragen, könnte es etwas enttäuschend sein, dass sich das Tempo auf dem Album mit Ausnahme von „Hey You“ und Teilen von „Excuse Me“ kaum nochmal auch nur annähernd in die bpm-Gefilde des Openers bewegt. Lässt man diese Erwartungshaltung hinter sich, kann auch ein Song wie „Davey Rockit“ Anklang finden. Mit bis auf Stimme und seichte Gitarrengriffe reduzierte Töne geht es dort eher ins Herz als an die Beine.
Alles in Allem findet Pigeon John mit Radiohit, Herz/Kopf-Musik und klassischen Rapelementen auf seiner neuen Veröffentlichung eine interessante Mischung, die überzeugen kann.
VÖ: 15.07.2011; Universal
Tracklist:
01. The Bomb 9/10
02. Buttersweet Seats 7/10
03. Dude, It’s On 7/10
04. Rock Bottom Again 7/10
05. Before We’re Gone 8/10
06. Davey Rockit 8/10
07. Hey You 8/10
08. So Gangster 7/10
09. To Do List 6/10
10. Excuse Me 7/10
11. Ben Vereen 7/10
Durchschnitt: 7,4
Gesamteindruck: 7/10
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