Various Artists – Rave On Buddy Holly

Wie soll man ein Album bewerten, das der Musiklegende Buddy Holly gewidmet ist und seiner Musik huldigt? Auf dem sich Musiker aller Generationen tummeln, dort, wo Paul McCartney Zooey Deschanel die Hand reicht? Und darf man den Direktvergleich wagen? Buddy Hollys Fußstapfen sind groß und werden auf RAVE ON BUDDY HOLLY leider nur zum Teil ausgefüllt. Fiona Apple, Paul McCartney, She & Him, Gnarls Barkley Fronter Cee-Lo Green, Karen Elson, Jenny O. und My Morning Jacket bilden die positive Seite des Albums, Lou Reed, Kid Rock, Modes Mouse und Justin Townes Earl die negative, unentschlossene. Paul McCartney mutiert mit „It’s So Easy“ zum Jungspund aus Liverpool, der er einst war, er ist in seinem Element, klingt so energiegeladen wie seit Jahren nicht mehr. She & Him, sonst eher auf ruhigeren Folkpop spezialisiert, zeigen, dass sie richtig rocken können, Zooey Deschanel ist wie immer anbetungswürdig und Matt Wards Gitarrensolo fetzt aus den Boxen. Cee-Lo Green indes zeigt erneut, dass seine Stimme unglaublich wandelbar ist, als sei sie eigens für Rock’n’Roll geschaffen worden. Lou Reed allerdings zerschreddert den Gassenhauer „Peggy Sue“ bis zur Unkenntlichkeit. Dennoch erinnert seine Interpretation an Velvet Undergrounds Soundexperimente und genau hier scheiden sich die Geister. Als Einzeltrack beeindruckend, im Gesamtkontext und im Bezug auf Buddy Holly ebenso deplatziert wie Patti Smiths eigenwillig-transzendente „Words Of Love“ Interpretation. Old-School Psychedelia, die seltsam unentschlossen klingt. Goldkehlchen Kid Rock verschwendet sich an einer allzu uninspirierten, an Chicago und Motown erinnernde „Well All Right“ Version, die einfach nicht zu zünden weiß. Der Sampler endet mit der nicht verblassen wollenden, zeitlosen Eleganz eines Graham Nash.

Ein weiterer Buddy Holly Sampler ist übrigens gerade in Vorbereitung. Mit von der Partie: Zooey Deschanel, Collins Bassist Leland Sklar, Ringo Starr, Eric Idle, Jackson Browne, Linda Ronstedt und das Popgenie Brian Wilson. Man darf gespannt sein.

VÖ: 01.07.2011; Concord /Universal

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